Können Genesene den Covid-Patienten helfen?
Projekt: „Rekonvaleszenten-Plasma“
Können von Covid-19 genesene Menschen den aktuell schwer erkrankten Corona-Patienten helfen? Diese Frage hat der Südfinder den Fachleuten des DRK-Blutspendediensts Baden-Württemberg/Hessen gestellt.
Region – Der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen habe eine bundesweite medizinische Studie zur Behandlung von Covid-19-Patienten mit dem sogenannten „Rekonvaleszenten-Plasma”, also dem Blutplasma genesener Corona-Patienten initiiert, sagt Franziska Schneider vom Blutspendedienst. „Ziel ist, herauszufinden, ob die aufgrund einer Covid-19-Erkrankung gebildeten Antikörper durch eine Plasma-Transfusion, die Infektion bei kritisch erkrankten Patienten lindern können und so die intensivmedizinische Behandlung der Patienten unterstützt werden kann“.
Um die Studie durchführen zu können, so Franziska Schneider, suche das Deutsche Rote Kreuz dringend gesunde Freiwillige, die eine Covid-19-Erkrankung dokumentiert auskuriert haben. Für Plasmaspenden gelten dieselben Voraussetzungen, wie für Blutspenden. Wer als Blutspender oder Plasmaspender in Frage kommt, lässt sich mit dem „Spendencheck“ leicht überprüfen unter www.blutspende.de/ spendecheck. „Von Covid-19 genesene Personen, die laut Spendencheck für eine Spende in Betracht kommen und Interesse an der Mitwirkung an der Studie haben, bitten wir mit dem DRK Kontakt aufzunehmen“, sagt Franziska Schneider. Das dazu nötige Kontaktformular ist zu finden unter www.blutspende.de/rkp. „In einem persönlichen Gespräch werden wir mit den Interessierten das Vorgehen bis zur Plasmaspende in einem Institut in der Nähe abstimmen“, so die Fachfrau des DRK-Blutspendediensts.
Ein Herz für Biberach in schweren Zeiten
Wo es jetzt Schützenpakete gibt

Auch wenn das Schützenfest in diesem Jahr offiziell nicht stattfindet, werden viele Biberacher in der Schützenwoche kleine Feiern veranstalten. Für die richtige Stimmung sollen dabei die Schützenpakete von Thilo Schneiders Schütza-Shop sorgen. Gleichzeitig gibt es im Shop auch eine neu entworfene und limitierte Mund-Nasen-Schutzmaske.
Von Markus Falk
Biberach – Die Idee mit den Schützenpaketen sei aus dem Grundgedanken entstanden, dass die Menschen das Schützenfest in diesem Jahr gemeinsam zu Hause feiern, erklärt Heike Schneider von Thilo Schneiders Schütza-Shop. Es gibt die Pakete in drei verschiedenen Ausführungen:
In der Version Jahrgänger, zu dem unter anderem ein rundes Schild mit Zahl und Anstecker mit Rose gehören, als Partypaket mit Krug, Schützenbier und Tischset sowie in der Variante Brotzeit mit Holzbrett, Schützenliedkarte und Servietten mit Wappen. Heike Schneider sagt: „Wir möchten ein Herz für Biberach zeigen. Und das nicht nur in guten Zeiten.“
In der Schützenzeit und darüber hinaus soll auch der Schutz der Gesundheit nicht zu kurz kommen. Heike Schneider erklärt, die Masken seien doppellagig und vom Design her alltagstauglich: „Man kann sie auf Geschäftsterminen genauso tragen wie in der Freizeit.“ Von Wibke Gallus von der Agentur 2einhalb entworfen und im Schütza-Shop genäht, erhält die Schützendirektion jeweils ein Euro vom Kaufpreis der auf 1000 Stück limitierten Masken. Schneider sagt: „Mein Mann hat die Masken am vergangenen Dienstag schon offiziell an den Vorsitzenden Rainer Fuchs übergeben“.
Von Schützenpaketen und Masken haben nicht nur alle Schützenfans etwas: Weil die Nachfrage so gut ist, können alle Mitarbeiter im Schütza-Shop weiterbeschäftigt werden und müssen nicht in Kurzarbeit.
Drei neue Infektionsfälle
Im Ferienpark Allgäu wurden Ende letzter Woche drei Personen positiv auf Corona getestet

Das Gesundheitsamt des Landkreises Ravensburg hat daraufhin umgehend die notwendigen Maßnahmen ergriffen, die Kontakte der positiv getesteten Personen ermittelt und diese entsprechend informiert.
Von Nicole Möllenbrock
Leutkirch – „Dank der guten und verantwortungsvollen Zusammenarbeit zwischen dem Ferienpark Allgäu, der Stadt Leutkirch und dem Landkreis Ravensburg konnten Stand heute bereits 120 Personen getestet werden“, erklärt Selina Nussbaumer vom Landratsamt Ravensburg. Die bisher ausgewerteten Testergebnisse sind allesamt negativ, sodass ein weiterer Ausbruch nicht erwartet wird. „Als wir über einen positiven Befund auf Covid-19 im Park Allgäu informiert wurden, haben wir alle Personen, die möglicherweise im direkten Kontakt mit der infizierten Person hätten stehen können, unverzüglich getestet und vorsorglich in Quarantäne geschickt“, erklärt Center Parcs Pressesprecherin Sabine Huber. „Bei diesen Tests wurden zwei weitere Personen positiv auf Covid-19 getestet, die aber symptomfrei sind.“ Sie befinden sich, ebenso wie die anderen Kontaktpersonen, deren Testergebnisse negativ waren, in häuslicher Quarantäne. In enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt wurden weitere umfangreiche Testreihen durchgeführt, wobei alle Tests ein negatives Ergebnis aufwiesen. „Die Hauptpriorität von Center Parcs war immer, ist und bleibt die Sicherheit und Gesundheit unserer Kunden, Mitarbeiter und Partner“, betont Huber. „Ein ausgearbeitetes COVID-19 Hygiene- und Gesundheitskonzept wurde durch SGS Institut Fresenius auditiert und zertifiziert.“
Corona App ist startklar
Mit „Tracing-App“ die Corona-Infektionsketten verfolgen

Die Bundesregierung will mit einer „Tracing-App“ die Corona-Infektionsketten verfolgen. Gestern ist die Corona-Warn-App offiziell präsentiert worden.
Im Interview spricht MdL Raimund Haser über seine ersten Erfahrungen, eine Nutzung der App im Ausland und die Kostenübernahme.
Von Nicole Möllenbrock
Werden Sie diese App selbst nutzen?
Ja, ganz sicher.
Und auch anderen Menschen empfehlen, diese zu installieren?
Niemand ist dazu verpflichtet, die App zu installieren, aber ich bitte inständig darum.
Haben Sie erste Erfahrungen gemacht?
Installieren, fertig.
Welchen Vorteil bringt die App?
Sie ist neben den Anstrengungen im Gesundheitsbereich und den immer noch intakten Vorsichtsmaßnahmen ein weiterer Baustein auf dem Weg zurück in die Normalität – trotz Corona. Wer die App installiert, trägt aktiv dazu bei, dass wir Infektionsketten früher durchbrechen und damit die Zahlen im Falle eines Ausbruchs niedrig halten können.
Wie sieht eine Nutzung im Ausland aus?
Die App agiert mit selbst generierten ID-Kennzeichnungen, die eine Begegnung zweier Handys, auf denen die App installiert ist, anonym registriert. Wo diese Begegnung stattfindet, ist der App egal.
Die ursprünglich kalkulierten Kosten von 20 Millionen Euro für die Entwicklung der App wurden eingehalten. Wissen Sie wie hoch die laufenden Betriebskosten sind und wer übernimmt diese?
Wenn ich daran denke, dass uns die Maßnahmen im Zuge der Pandemie bislang mehrere hundert Milliarden Euro gekostet haben und noch weitere Summen zur Überbrückung kosten werden, ist mir der Wartungsaufwand für eine App, die etwas taugt, jeden Cent wert. Der Bund kommt für die Kosten auf.
Corona-Update: Was ist möglich?
Eine Übersicht der Neuerungen über die Lockerungen der Corona-Verordnung vom 15. Juni
Die Corona-Verordnung enthält neue Lockerungen, da fällt es bei der Vielzahl an Neuerungen schwer, die Orientierung zu behalten. An dieser Stelle wird ein Einblick gegeben.
Von Nicole Möllenbrock

Reisewarnung für 27 europäische Länder aufgehoben
Seit dem 15. Juni entfällt die Reisewarnung der Bundesregierung für 27 europäische Staaten. Gleichzeitig wird der Betrieb von Reisebussen im touristischen Verkehr wieder erlaubt. Zu Reisefragen ins Ausland gibt das Auswärtige Amt auf seiner Homepage Auskunft. Egal, aus welchem Land man zurückkehrt, gilt: Wenn es dort in den letzten 7 Tagen mehr als 50 Infektionsfälle pro 100 000 Einwohner gegeben hat, dann muss man 14 Tage zu Hause in Quarantäne bleiben. Auskunft über das Infektionsgeschehen im Ausland gibt die Internetseite des Robert-Koch-Instituts.
Zehn Personen dürfen sich in der Öffentlichkeit treffen
Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist mit Angehörigen von bis zu zwei Haushalten oder bis zu zehn Personen gestattet. Das heißt, man kann sich mit zwei Familien treffen, und dabei mehr als zehn Personen sein. Und man kann sich auch wieder zu zehnt an einen Tisch im Wirtshaus setzen unabhängig von der Frage, wie vielen Haushalten diese Personen angehören.
20 Personen dürfen im privaten Raum feiern
Wenn in der privaten Wohnung oder im Haus oder Garten gefeiert wird, können sich 20 Freunde treffen, die jeweils in einem anderen Haushalt wohnen. Wenn eine reine Familienfeier stattfindet, können es auch mehr Personen sein.
99 Personen-Regel bei öffentlichen Veranstaltungen
Bis zu 99 Personen dürfen öffentlich feiern. Das sind beispielsweise Restaurants, Eventlocations, Vereinsheime oder Gemeindehäuser. Das gilt auch für Konzerte und andere Aufführungen. Abendkassen gibt es derzeit nicht. Eine vorherige Anmeldung über den Ticketverkauf erleichtert den Veranstaltern die Besucher möglichst gut im Saal zu platzieren. Deshalb werden viele Veranstaltungen in größere Veranstaltungsräume verlegt. Dabei muss der Veranstalter ein Hygienekonzept vorlegen. Die Stadtverwaltung steht hier beratend zur Seite.
Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern bleiben weiterhin bis zum Ablauf des 31. August untersagt, aber das Sozialministerium kann jetzt auch Verordnungen für Veranstaltungen mit bis zu 500 Teilnehmenden erlassen.
100 Personen dürfen an einer Beerdigung teilnehmen
Bei einer Beerdigung auf dem Friedhof können bis zu 100 Menschen dabei sein. In Gaststätten müssen Gäste ihren Namen und ihre Telefonnummer hinterlassen.
Training in Fitnessstudios mit Mindestabstand
Private und öffentliche Sportanlagen – egal ob draußen oder drinnen – sind wieder geöffnet. Es gelten aber bestimmte Regelungen. So muss der Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden. Die Trainingsgruppen in den Sportstätten dürfen maximal zehn Personen groß sein. Umkleiden können nicht genutzt werden.
Bis zu sechs Personen in Kursen bei Volkshochschulen
Für die VHS gelten bei den Bewegungskursen dieselben Regelungen wie beim Sportbetrieb insgesamt. Das bedeutet in der Praxis, dass nur noch vier bis sechs Teilnehmer in Räume gelassen werden. Es wird also jetzt sehr kleine Kurse geben, die aber eine entsprechend intensivere Förderung ermöglichen. Aber auch in den anderen Bereichen, etwa bei den Sprachen, werden nur kleine Kurse angeboten.
Keine Touristen – kein Geld – kein Essen
Thomas Lämmle sorgt sich um die Guides von Extrek Africa
Keine Touristen – ein Problem, mit dem auch wir am Bodensee durch die Corona-Pandemie konfrontiert worden sind. Was für unsere Gastronomie und Hotellerie schon schwierig war, ist in anderen Teilen der Welt lebensbedrohend. So auch in Tansania. Doch Sportwissenschaftler Thomas Lämmle hat mit viel Engagement geholfen.
Von Larissa Rusche
Thomas Lämmle ist vor allem durch seinen Aufstieg auf den Mount Everest, den er solo, ohne Träger und ohne Zusatzsauerstoff bewältigte, bekannt. Bei Baumhauer Outdoorsport berichtet er regelmäßig über seine 8000er Expeditionen.

In Tansania betreut er außerdem seit vierzehn Jahren ein Herzensprojekt: Extrek Africa. Hierbei geht es um die Ausbildung tansanischer Bergführer. Diese begleiten dann Touristen unter anderem bei Treks auf den Kilimandscharo. Durch die Corona-Pandemie sieht er die Existenz der Guides gefährdet. Denn: Keine Touristen – kein Geld – kein Essen. Um diesem Kreislauf entgegenzuwirken, hat er Spenden für seine Bergführer gesammelt. Damit möchte er sie bis Ende August unterstützen. Die Bereitschaft war überwältigend – innerhalb kürzester Zeit kam die benötigte Summe zusammen. Erleichterung bei allen Beteiligten – kommenden Donnerstag geht die erste Auszahlung an die Bergführer in Tansania.
Doch damit endet das Engagement von Thomas Lämmle nicht. „Wir unterstützen bereits seit es Extrek gibt die Stella Maris School. Dort werden Aids-Waisen unterrichtet. Inzwischen sind es 326 Kinder, die in die Grundschule gehen“, berichtet er.
Die Unterstützung sieht wie folgt aus: US-Amerikaner haben hinter der Schule ein Hotel gebaut, die Einnahmen finanzieren die Schule. „Und wir von Extrek bringen unsere Kunden immer mindestens eine Nacht in Stella Maris Lodge unter. Durch die fehlenden Touristen ist auch dort die Einnahmequelle komplett weggebrochen“, erzählt er. „Ich habe ein paar Mal mit der Schule telefoniert und ihnen zugesichert, dass wir von Extrek sie weiter unterstützen, sodass wenigstens das Schulessen bezahlt werden kann. Denn viele Kinder kommen hauptsächlich wegen des Essens in die Schule.“ Dabei können schon 150 US-Dollar zehn Kinder für einen Monat mit zwei Schulessen täglich versorgen.
Ausgabe 03.06.2020
Rückkehr zur Normalität
Katamaran fährt wieder häufiger

Mitfahrt nur mit Mund-Nase-Schutz
Der Katamaran fährt wieder im Stundentakt. Und das nach dem regulären Fahrplan von montags bis samstags. An Sonn- und Feiertagen gibt es noch keine Fahrten.
FRIEDRICHSHAFEN – „Die Fahrgastzahlen steigen allmählich“, berichtet Geschäftsführer Norbert Schültke von der Katamaran-Reederei Bodensee. „Wir merken, dass neben den regelmäßigen Pendlern, die den Kat für ihren Arbeits- oder Schulweg nutzen, auch langsam der Gelegenheitsverkehr zunimmt“. Die Zahlen sind noch weit vom durchschnittlichen Fahrgastaufkommen entfernt. Dennoch hat sich die Reederei entschieden, zumindest werktags den regulären Betrieb wiederaufzunehmen.
Geschäftsführerkollege Christoph Witte ist zuversichtlich. „Trotz Maskenpflicht, Mindestabstand und einer halbierten Fahrgastkapazität, ist die Stimmung an Bord entspannt“, erzählt er.
Die Reederei bittet jedoch darum, gerade in den Pfingstferien rechtzeitig am Anleger zu sein. „Um den Mindestabstand mit 1,5m zu gewährleisten, mussten wir die zulässige Fahrgastzahl pro Überfahrt auf 70 Personen begrenzen“, erklärt Christoph Witte. „Gerade in die Ferien könnte diese Zahl bei gutem Wetter schnell erreicht sein“. Wichtig ist auch, dass die Fahrgäste an den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz denken. Auf dem Katamaran gilt so wie auch in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln die Maskenpflicht. „Fahrgäste ohne Maske nehmen wir nicht mit“, so Witte. Das gelte gemäß der Gesetzgebung für Erwachsene und Kinder ab 7 Jahren.
Der Katamaran fährt ab Samstag, 30. Mai bis auf Weiteres montags bis samstags wieder nach regulärem Fahrplan. Ausgenommen sind weiterhin die Sonn- und Feiertage sowie der AbendKat. Fahrgäste sollten beachten, dass der Katamaran seit April zu geänderten Abfahrtszeiten verkehrt. Die Katamarane starten ganze zwei Minuten früher und zwar zur vollen Stunde. Die Abfahrtszeiten sind damit also zur Minute .00 statt wie bisher .02.
Ausgabe 27.05.2020
Pferde als Corona-Helfer
Alexandra Ott bietet auf Pferde gestütztes Coaching

Homeoffice, Kinderbetreuung und knappe Kasse durch Kurzarbeit. „Durch Corona sind viele Menschen echt gestresst“, sagt Alexandra Ott und bietet „Coaching“, das sie auf ihre Pferde stützt, als Hilfe an.
Rettighofen – In der Corona-Krise gehe es oft darum, dass sich die Menschen durch die Vielzahl der Aufgaben, die plötzlich zu bewältigen sind, selbst überfordern, sagt Alexandra Ott und nennt Homeoffice, Kinderbetreuung, Haushalt, Home-Schooling und Kurzarbeit als Beispiele.
„Die Leute nehmen sich oft zu viel vor und setzen sich selber unter Druck, weil alles perfekt erledigt sein muss“, sagt sie. Alle dabei entstehenden positiven und negativen Emotionen, so die Fachfrau, spiegle das Pferd dem Menschen zurück. „In der Interaktion mit den Pferden erkennen die Menschen, dass Manches nur halb so schlimm ist. Und dass auch mal was liegenbleiben darf, das später erledigt werden kann“, erklärt Alexandra Ott.
Pferdegestütztes Coaching habe nichts mit Reiten zu tun, sagt die Expertin, vielmehr übernehme das Pferd die Rolle eines Co-Coaches. „Das Pferd bringt den Menschen zur Selbstreflektion“, sagt sie und erklärt, dass für das pferdegestützte Coaching eine „Art Parcours“ aufgebaut werde, den ihre Klienten mit den Pferden durchlaufen. „Dabei kommt es zu Emotionen und Verhaltensweisen, die sich auf den Alltag und die Lebenssituation, also auch auf die stressigen Momente, die während der Corona-Krise entstehen können, übertragen lassen“.
Die Ruhe, die Natur und nicht zuletzt ihr Wildgehege in Rettighofen erleichtere das pferdegestützte Coaching für Menschen, die durch Corona in Stress geraten sind.
Ausgabe 20.05.2020
Die gemeinen Tricks der Betrüger in Corona-Zeiten
Fakeshops, Sendungsverfolgungen und falsche Pflegedienstmitarbeiter: „Wir müssen Ihre Wohnung desinfizieren“
Die Art der Kriminalität hat sich im Verlauf der Corona-Krise geändert. Weil die Menschen fast immer zuhause sind, gibt’s zwar deutlich weniger Einbrüche in Häuser und Wohungen. Dafür ist die Trickbetrügerei erheblich gestiegen. Und die Betrüger haben ihr Spektrum „um das Thema Corona“ erweitert. Hier einige der neuen Corona-Tricks.
Region – Immer wieder warnt die Polizei momentan, dass sich immer mehr Kriminelle die Corona-Krise zunutze machen und ihre perfiden Strategien entsprechend angepasst haben. Die „Corona-Bandbreite“ der Betrüger beginnt mit Fakeshops im Internet, die schwer zu bekommende Dinge des Alltags, das waren bisher vor allem Schutzmasken und Desinfektionsmittel, zwar günstig anbieten, aber nach der Vorauskasse durch die Besteller nicht liefern.
Ein anderer Trick: Da die Leute im Moment mehr im Internet bestellen, verlängert sich die Lieferzeit von Paketen und Päckchen. Das nutzen die Betrüger aus, um per Mail oder SMS Sendungsverfolgungen für Pakete an die Besteller zu verschicken, die angeblich von DHL sind. In diesen falschen Mails steht dann etwa, dass die Sendung der bestellten Waren in einem Verteilerzentrum gestoppt wurde und nur dann zugestellt wird, wenn der Empfänger persönliche Daten preisgibt und vor allem eine bestimmte Summe bezahlt.
Wer auf diese Betrugsmasche hereinfällt und seine Daten an die Betrüger herausrückt, bekommt anschließend zahlungspflichtige Abos zugeschickt. „Auch die Links in diesen Betrüger-Mails sollten keinesfalls geöffnet werden“, warnt die Polizei.
Auch abgewandelte Formen des bekannten Enkeltricks kommen in der Krise vor. Dabei geben sich Anrufer als Angehörige aus, die an Corona erkrankt sind und dringend Geld für eine Behandlung brauchen. Auch falsche Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, die entweder per Anruf oder an der Haustüre das Vertrauen der Menschen erschleichen wollen, sind unterwegs. Die wollen in die Wohnungen, um sie auszurauben und behaupten oft, dass sie die Wohnung kontrollieren oder desinfizieren müssen. Und weil sie Mundschutz tragen, sind sie nicht zu erkennen.
Deswegen rät die Polizei dringend, dass, auch in Zeiten von Corona, keine Unbekannten in die Wohnung oder ins Haus gelassen werden dürfen. Und wer einen Pflegedienst beansprucht, so der Rat der Experten, sollte jede Änderung des täglichen Pflegeablaufs genau überprüfen oder beim Pflegedienst erfragen, welcher Mitarbeiter zu welcher Uhrzeit vorbeikommt.
Ausgabe 14.05.2020
Wieder 2-Stunden-Takt
Katamarane fahren häufiger

Sonntags bleibt der Betrieb geschlossen
Gute Nachrichten vom Katamaran. Seit Montag ist der Katamaran werktags wieder im 2-Stunden-Takt unterwegs. Und auch an den Samstagen werden wieder Fahrten angeboten.
Friedrichshafen – Damit reagiert die Reederei nach eigenen Angaben auf die Lockerungen bei den Corona-Vorschriften. „Mit der Öffnung der Läden und dem Beginn des Unterrichts steigen die Fahrgastzahlen“, berichtet Christoph Witte, einer von zwei Geschäftsführern bei der Katamaran Reederei-Bodensee. „Schüler, Studenten aber auch Lehrer und Teilzeitkräfte fragen wieder Verbindungen untertags nach“.
Mit der Ausweitung des Fahrplans auf den durchgehenden 2-Stunden-Takt könne man auf dieses Bedürfnis gut reagieren.
Und dennoch: es ist und bleibt ein Zugeständnis an die Pendler. Denn auch wenn die Fahrgastzahlen wieder steigen, so rechtfertigt ein Tag mit derzeit 100 Fahrgästen keine Rückkehr zum regulären Fahrplan, so Geschäftsführungskollege Norbert Schültke. Der Samstagsfahrplan ab dem 16. Mai sei ein Versuch, um zu testen, wie hoch der Bedarf am Wochenende ist. Mit der schrittweisen Wiederöffnung von Handel, Gastronomie und Museen rechnet man bei der Reederei mit einer langsamen Steigerung der Nachfrage. Sonntags fährt der Katamaran aber bis auf Weiteres noch nicht.
Um weiterhin die Sicherheit von Schiffsführern und Fahrgästen zu gewährleisten, wird neben dem vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz die zulässige Fahrgastzahl pro Überfahrt auf 70 Personen begrenzt. „Den Mindestabstand mit 1,5 m können wir nur bei einer begrenzten Anzahl an Fahrgästen auch tatsächlich gewährleisten“, erklärt Christoph Witte die Maßnahme.
Der Katamaran wird weiterhin täglich intensiv gereinigt und mittels einer Vernebelungsmaschine desinfiziert. Die Schiffsführer kontrollieren die Fahrscheine auf Sicht.
Aktuell gibt es ein Tarifangebot der Katamaran-Reederei, bei der Fahrten nach 14 Uhr günstiger sind. Die Hin- und Rückfahrt kostet mit dem „14 Uhr-Ticket“ nur 16 Euro statt 21,50 Euro. Kinder bis 14 Jahre zahlen 8 Euro und das Familienticket für zwei Erwachsene mit bis zu drei Kindern liegt bei 40 Euro.
Sana Klinikum Biberach konzentriert sich weiter auf Notfälle
Noch sind zu viele Covid-19-Patienten in Behandlung – Planbare Operationen werden nicht vor Ende Mai durchgeführt
Im Biberacher Sana Klinikum gelten in der derzeitigen Coronakrise besonders hohe Sicherheits- und Hygienestandards. Dennoch sind die Fallzahlen im Klinikum insgesamt hoch, weshalb das Sana Klinikum Biberach auch weiterhin – zunächst bis
Ende Mai 2020 – nur Notfälle behandelt. Das Haus reagiert mit dieser Maßnahme auf die dynamischen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie und steht dabei im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt Biberach.
Biberach (red) – „Bereits zu Beginn der Pandemie gab es einen sehr raschen Anstieg an teils schwer erkrankten, intensivpflichtigen COVID-19-Fällen, die wir im Biberacher Klinikum über die Notaufnahme stationär aufgenommen haben. Zwar nehmen die Fallzahlen auch in unserem Klinikum seit mehreren Tagen glücklicherweise ab und es konnten zwischenzeitlich 62 Patienten als genesen entlassen werden, dennoch haben wir Stand heute immer noch 20 Patienten in der stationären, davon vier in der intensivmedizinischen Versorgung. Seit Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie wurden im Landkreis Biberach über 557 COVID-19-Fälle verzeichnet, von denen 112 in unserem Klinikum versorgt wurden. Die Situation bleibt also dynamisch“, sagte Dr. Ulrich Mohl, Ärztlicher Direktor der Sana Kliniken des Landkreises Biberach.
Um die Versorgung dieser großen Anzahl von COVID-19-Patienten sicherstellen zu können, hat der Krisenstab der Sana Kliniken Landkreis Biberach bereits sehr frühzeitig die erforderlichen organisatorischen, infrastrukturellen und personellen Vorkehrungen gemäß den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in die Wege geleitet. Dazu gehörten unter anderem die konsequente Verschiebung von geplanten Eingriffen, die laufende Organisation und Nachbestellung der notwendigen Schutzausrüstung für die Mitarbeiter sowie die gezielte und strikte Steuerung der Patientenaufnahme im Klinikum. Darüber hinaus wurden die Stationen für die Behandlung von Corona-Patienten umstrukturiert und die Kapazität an Beatmungsbetten um das Dreieinhalbfache erhöht. „Damit folgen wir einem Maßnahmenkatalog, der die dynamische Überprüfung und Adaptation der Pandemieplanung vorsieht, und der beispielsweise COVID-19-Stationen zur Verdachtsabklärung und Behandlung ausweist“, erklärt Dr. Mohl weiter. Bereits seit Anfang April wurde zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern außerdem für alle Angestellten eine Maskentragepflicht eingeführt. Im Hinblick auf die nach wie vor dynamische Lage werden alle Maßnahmen weiterhin täglich durch den Krisenstab der Klinik bewertet und bei Bedarf erforderliche Anpassungen vorgenommen. Alle Entscheidungen werden dabei in enger Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt getroffen, welches täglich über die Versorgungslage im Klinikum informiert wird. Um alle Maßnahmen und Vorgaben aktiv und transparent innerhalb des Klinikums zu kommunizieren und damit verbunden deren Umsetzung und Einhaltung zu gewährleisten, erhalten alle Mitarbeiter außerdem tagesaktuelle COVID-News, die sie und ihre Arbeit betreffen.
„Trotz der sorgfältigen Umsetzung aller erforderlichen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen – auch im Umgang mit Verdachtspersonen, Erkrankten und Kontaktpersonen – haben sich die Infektionszahlen leider nicht in der Form reduziert, wie wir uns das vorgestellt haben. Dabei haben wir es auch mit COVID-19-positiven Mitarbeitern zu tun“, führt Mohl weiter fort. „Aus diesem Grund haben wir in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt weitere Maßnahmen eingeleitet.“ So werden bis zum Ende des Monats weiterhin ausschließlich Notfallpatienten im Biberacher Klinikum aufgenommen. Darüber hinaus wird im gesamten Klinikum zur Einzelzimmerbelegung übergegangen. „Wir haben dahingehend auch bereits Kontakt zur Rettungsleitstelle des Landkreises Biberach aufgenommen und darum gebeten, dass Notfallpatienten aus den Randgebieten des Landkreises nicht nach Biberach, sondern in andere, von ihnen aus nähergelegene Kliniken transportiert werden. Vorausgesetzt, dass ihnen dadurch kein medizinischer Nachteil entsteht“, so Dr. Mohl.
Ein Wiedereinbestellen von Elektivpatienten, also von solchen Patienten, deren Operationen planbar beziehungsweise aufschiebbar sind, wird in der Folge nicht vor Ende Mai erfolgen. „Wir wissen um die Einschränkungen, die dies für die Menschen im Landkreis Biberach bedeutet, doch die Sicherheit unserer Patienten und unserer Mitarbeiter hat für uns hier oberste Priorität“, erklärt der Ärztliche Direktor. Wichtig sei es jetzt, die Zahl der behandlungspflichtigen COVID-19-Patienten weiter zu reduzieren. „Wir sind zuversichtlich, dass wir dann bald wieder in den Regelbetrieb zurückkehren können“, so Mohl abschließend.
Ausgabe 29.04.2020
So geht’s mit der eigenen Schutzmaske
Zwei Stoffteile, zwei Gummibänder und eine Nasenklammer

Seit Montag gilt die Maskenpflicht. Wer sich den angeordneten “Mund-Nase-Schutz” nicht kaufen will, kann seine Maske selber nähen. Und das geht so.
Region – Für eine Schutzmaske werden zwei Stoffstücke (24×21 cm und 21×21 cm) und zwei Gummibänder (18cm lang) sowie eine Nasenklammer gebraucht.
Und so lautet die Nähanleitung: Nähen Sie die Bänder am kleineren Teil auf rechts an. Legen Sie beide Teile rechts auf rechts zusammen, mit den Gummibändern dazwischen. Nähen Sie drei Seiten zusammen, oben bleibt offen. Schneiden Sie beide Ecken unten schräg ab. Wenden Sie das Nähteil und bügeln Sie es einmal auf die Hälfte um. Öffnen Sie es dann wieder und bügeln den unteren Teil bis zur Hälfte. Verfahren Sie mit dem oberen Teil genauso. Steppen Sie die untere Kante jetzt schmal ab. Falten Sie die unterste Falte nach unten und stecken Sie sie fest. Das machen Sie nun mit allen drei Falten. Steppen Sie jetzt rechts und links jeweils zwei Mal ab. Um den Tunnel für die Nasenklammer zu nähen, drehen Sie den Stoff auf die Rückseite, schlagen den oberen offenen Teil ein, stecken ihn fest und steppen ihn ab. In diesen Tunnel können Sie eine Nasenklammer schieben. Also beispielsweise das Metallteil aus einem Schnellhefter.
Ausgabe 22.04.2020
„Schütza“ vor dem Aus?
So wird es 2020 doch noch gefeiert

Erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges müssen die Biberacher wegen der Corona-Pandemie auf ihre heißgeliebte Schützenwoche verzichten. Wie sie ihre „Schütza“ 2020 dennoch genießen können, hat uns die Pressesprecherin der Stiftung Schützendirektion Biberach, Yvonne von Borstel-Hawor, verraten.
Von Linda Leinecker
Wie steht die Stiftung Schützendirektion zur Entscheidung der Regierung, Großveranstaltungen bis Ende August nicht stattfinden zu lassen?
Natürlich hatten wir von der Stiftung Schützendirektion Biberach und sicherlich auch viele Biberacher gehofft, dass unser Schützenfest 2020 irgendwie stattfinden kann. Nachdem sich die Ministerpräsidenten am Mittwoch, 15. April, zu Großveranstaltungen, die bis zum 31. August geplant sind, eindeutig positioniert hatten, war die Vorgabe für die Entscheidung der Plenarversammlung der Stiftung Schützendirektion Biberach klar. Die Schützenwoche 2020 kann zur geplanten Zeit in der gewohnten Form nicht durchgeführt werden, so Rainer Fuchs, Vorsitzender der Stiftung Schützendirektion Biberach und Oberbürgermeister Norbert Zeidler. Das ist für alle Beteiligten natürlich eine bittere Entscheidung, aber die Gesundheit der Menschen steht natürlich an allererster Stelle.
Müssen die Biberacher nun wirklich komplett auf die Schützenzeit verzichten oder arbeiten Sie an einem alternativen Programm?
Gespannt darf man sein, was von politischer Seite nach dem 31. August passiert. Inwieweit sich bestimmte Formen der Feier im Herbst „nachholen lassen“, bleibt abzuwarten. So wie wir „den Biberacher“ einschätzen, lässt er sich „seine Schütza“ nicht einfach streichen. Auch mit eingeschränkten Distanzregeln lässt sich das Schützenfest „kreativ“ feiern! Nichts spricht gegen eine Schützenrose, Antrommeln und Fahne hissen im heimischen Garten, Schützenfestlied und und und – vielleicht ein bisschen kleiner, stiller, wehmütiger – aber nicht weniger stolz und würdevoll. Alle weiteren und relevanten Informationen werden auf der Homepage www.biberacher-schuetzenfest.com kommuniziert.
„Eine gerechte Lösung wird es kaum geben“
Fußballvereine der Region stehen vor vielen Fragezeichen und Herausforderungen

Seit dem 12. März ruht der Spielbetrieb im württembergischen Amateurfußball wegen des Coronavirus. Der Stopp wirft bei den Vereinen viele Fragen auf und stellt sie vor Herausforderungen. Wann wieder gespielt werden kann, ist laut dem württembergischen Fußballverband (wfv) noch nicht klar. Wir haben mit Trainern und Abteilungsleitern über mögliche Lösungen und Probleme gesprochen.
Region – „Es wird keine gerechte Regelung geben, egal wie die ausschauen wird“, sagt Dalibor Buspanovic vom VfB Friedrichshafen. So sieht es auch Josef Gindele vom SV Tannau: „Es wird immer Vereine geben, die sich benachteiligt fühlen.“
Der wfv rechnet erst ab Anfang Mai mit mehr Klarheit, was den künftigen Spielbetrieb betrifft: „Es gibt kein Szenario, das alle Beteiligten zufrieden stellen wird. Wenn zu den vorab vereinbarten Wettbewerbsbedingungen die Saison 2019/20 nicht zu Ende gespielt werden kann, resultieren daraus zahlreiche rechtliche Fragen. Diese lassen wir derzeit extern prüfen und rechnen mit Ergebnissen im Laufe der Woche. Erst dann wollen wir auf einer gesicherten Grundlage in die inhaltliche Diskussion gehen“, heißt es auf der Homepage des Verbands.
Drei Möglichkeiten stehen aktuell zur Diskussion: 1) Eine Annullierung der Saison. Das würde bedeuten, das Vereine auf einen Aufstieg verzichten müssten bzw. die Letzplatzierten nicht absteigen müssten. „Eine Annullierung wäre nicht gerecht, sondern eine sportliche Lösung falls möglich“, meint Klaus Segelbacher vom VfB Friedrichshafen. „Der Bayrische Fussballverband z.B. hat aktuell alle Vereine in ihrem Bundesland befragt und dort haben 73Prozent für eine Fortsetzung der Saison gestimmt. Ein klares Zeichen, dass dort die Amateure auch bis in den Herbst rein spielen wollen, der sportliche Wettkampf soll entscheiden.“
2) Ein Abbruch der Saison. Dann müssten die Vereine vom aktuellen Stand der Tabelle auf- oder absteigen. Für die Absteiger gäbe es somit keine Chance sich noch wichtige Punkte für den Klassenerhalt zu erspielen. Bei dieser Lösung würde sich unter anderem auch der SV Tannau ungerecht behandelt fühlen: „Wir sind eine der Mannschaften, die aktuell auf einem Abstiegsrang stehen. Das aber nur aufgrund des letzten Bezirksligaspieltags. Wäre die Saison der Bezirksliga eine Woche früher abgebrochen worden, wären wir vor einem Abstieg sicher. Darum würden wir den auch nicht ohne Gegenwehr hinnehmen“, betont Josef Gindele so wie auch Wolfgang Klemm, Vorstandsvorsitzender der SG Argental: „Als momentan Tabellenletzter der Bezirksliga Bodensee haben wir noch rechnerisch die Möglichkeit die Spielklasse zu halten; also müssen wir nichts widerstandslos akzeptieren.“
3) Die ausstehenden Spiele werden nach hinten verschoben. Diese Option stellt viele Amateurvereine allerdings vor neue Herausforderungen. So erklärt Wolfgang Klemm vom SG Argental: „Die noch ausstehenden Verbandsspiele können, wenn überhaupt, nur ohne Zuschauer ausgetragen werden.“ Für die Vereine hieße das, einen organisatorischen Aufwand, aber keine Einnahmen. Außerdem fürchtet Klemm wie viele andere auch, den zeitlichen Aspekt. Dies meint auch Simon Hirscher vom VfL Brochenzell: „Die Bezirksliga mit 18 Mannschaften ist für Vereine, welche auf das Ehrenamt aufgebaut sind, bereits heute eine riesige Herausforderung.“ Auch Rico Böning vom TSV Eschach steht dieser Variante skeptisch gegenüber: „Wir müssten viele englische Wochen planen. Das wäre für uns sehr schlecht, da wir einige Studenten und Pendler haben, die unter der Woche nicht zur Verfügung stehen. Da wären wir sehr stark benachteiligt.“
Beim VfB Friedrichshafen sieht Dalibor Buspanovic in diesem Falle keine großen Schwierigkeiten auf den Verein zukommen. Allerdings stellt sich ihm die Frage, wann die Saison weitergespielt werden kann: „Ich denke, wenn die Saison bis Mitte Juni fortgesetzt wird, dann kann bis Mitte August noch gespielt werden. Trainer, Spieler auch die Verantwortlichen werden dieses Jahr sicher nicht wie gewohnt in den Urlaub gehen.Wir müssen uns alle auf die Situation anpassen und alle gemeinsam in der Gesellschaft auch lernen, das wir auf unsere gewohnten Abläufe im Interesse der Gemeinschaft verzichten müssen.“ Sollte sich die Spielzeit ändern, könnte er sich sogar einen positiven Nebeneffekt vorstellen: „Sollte die Saison Ende August weiter gehen, dann kann ich mir auch vorstellen, dass in Zukunft beim Fußball die Saison von März bis November gehen kann. Das würde für viele Vereine auch was Sponsorengelder und Einnahmen anbetrifft mit Sicherheit von Vorteil sein und man hätte nur eine Vorbereitung im Jahr.“
Der TSV Eschach hat noch eine weitere Lösung vorgeschlagen: „Eine gerechte Regelung aus unserer Sicht ist die Tabelle der Hinrunde als Wertung stellvertretend für die gesamte Saison heranzuziehen. Da sind alle Vereine gleichberechtigt.“ Denn auf einen Aufstieg würden auch sie nicht einfach verzichten wollen: „Immerhin steckt ein halbes Jahr hartes Training und harte Arbeit aller Spieler und Verantwortlichen darin“, so Rico Böning. Auch dem VfB Friedrichshafen würde der Verzicht auf den Aufstieg sehr schmerzen: „Wir würden uns ganz klar den Vorgaben und den Entschlüssen des Verbandes beugen, es würde aber als aktueller Erster in der Landesliga sehr weh tun“, sagt Klaus Segelbacher. Es ist nicht nur die Erste Mannschaft des VfB aussichtsreich im Rennen, sondern die U-23 ist Zweiter auf dem Relegationsplatz, die A-Jugend würde sich aktuell für die eingleisige Verbandsliga qualifizieren und die B-Jugend ist Erster und könnte Aufstiegsspiele absolvieren.“
Ausgabe 08.04.2020
So dürfen wir noch Ostern feiern
Feiern mit der Kernfamilie geht – Auf Reisen verzichten – Problem Schweiz
Am 12. April ist Ostersonntag. Bis mindestens zum 19. April gelten Kontaktverbot und Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Viele fragen sich jetzt: Was ist beim Feiern von Ostern noch erlaubt? Darf ich meine Familie überhaupt treffen? Wir geben Antworten.
Von Stefanie Rebhan
Region – Die Polizei in Baden-Württemberg will um Ostern herum die Autobahnen stärker kontrollieren. Das Innenministerium geht davon aus, dass sich einige Menschen etwa wegen Familienbesuchen an den Feiertagen nicht an die Vorgaben halten. Tatsächlich appelliert der deutsche Autofahrerverein ADAC, Reisen und Autofahrten vorerst zu unterlassen. Dazu zählen auch Verwandtenbesuche. Angela Merkel erklärte jüngst sogar: „Eine Pandemie kennt keine Feiertage.“ Die entfernt lebende Familie zu besuchen ist unter bestimmten Bedingungen erlaubt, aber nicht gern gesehen.
Darf man mit seiner Familie also überhaupt feiern?
Ja. Wenn die Familienmitglieder in gerader Linie miteinander verwandt sind. Also zum Beispiel Eltern, Großeltern, Kinder und Enkelkinder. Sonst dürfen nicht mehr als fünf Menschen zusammentreffen. Das reicht aber noch für einen Partner, der nicht im eigenen Hausstand lebt.
Was ist, wenn meine Familie in Bayern lebt? Dort gelten strengere Regeln.
Seinen Partner darf man genauso besuchen wie pflegebedürftige Familienangehörige, die zu Hause wohnen. Weitere Angehörige, die in einem anderen Hausstand leben, nicht.
Was ist, wenn mein Partner in der Schweiz lebt?
Das ist ein Problem. Man darf nicht in die Schweiz reisen und von dort nicht hinaus. Die Schweiz ist vom Robert-Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt worden. Das heißt, dass Fahrten von dort nach Baden-Württemberg oder Bayern verboten sind. Einzige Ausnahmen wären die Fahrt zum Arbeitsplatz und Härtefälle wir ein familiärer Todesfall.
Wo darf man Ostereier verstecken?
Im eigenen Garten geht das in Ordnung. Im Park, im Wald oder sonst wo in der Öffentlichkeit ist das aber verboten. Denn dann würde man sich für längere Zeit am gleichen Ort aufhalten. Das verstößt gegen die Regeln.
Darf man eine Osterwanderung machen?
Ja. Entweder allein, mit einem anderen Menschen, der nicht im gleichen Haushalt lebt (etwa ein Freund), oder im Kreis von Angehörigen aus dem selben Haushalt (z.B. Eltern und ihre Kinder). Zu anderen Menschen draußen sollte man den Mindestabstand von eineinhalb Metern einhalten. Viele beliebte Anlaufstellen sind sowieso tabu. Einige Städte rund um den Bodensee etwa, sperren ihre Uferpromenaden an Wochenenden und Feiertagen.
01.04.2020
Wie überstehen wir die Corona-Quarantäne?
Quarantäne, Social Distancing und leben auf engem Raum: Das neuartige Coronavirus stellt im Moment viele Menschen auf eine harte Probe. Die Einschränkungen führen teilweise zu Langweile, wenn nicht sogar zu einem „Lagerkoller“. Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, hier sieben Tipps von der Psychotherapeutin Kathrin Haußmann aus Aalen.
Von Annika Schneider
1. Schaffen Sie sich Struktur
Da die alltägliche Struktur durch die Ausgangsbestimmungen und die teilweise veränderten Arbeitsbedingungen wegfällt, ist es wichtig sich diese selbst zu schaffen. Teilen Sie sich den Tag und die Woche systematisch ein und planen Sie wann Sie was tun wollen. Zur Struktur gehört auch eine geregelte Aufsteh- und Schlafenszeit sowie ein gepflegtes Erscheinungsbild wie wenn Sie das Haus ganz normal verlassen würden.
2. Bewegung
Durch den fehlenden (Arbeits) Alltag fehlt die körperliche Anstrengung, die normal geleistet wird. Zudem sammeln sich durch die angespannte Gesamtsituation Stresshormone im Körper an. Keine gute Kombination. Daher ist es wichtig sich regelmäßig und ausreichend an der frischen Lust zu bewegen, ob ein strammer Spaziergang oder eine kleine Radtour, es gibt viele Möglichkeiten dem gerade nachzukommen. Bei einer Quarantäne sind Freiübungen oder Onlinetrainings machbar, die viele Sportvereine anbieten oder auf Videoportalen zu finden sind.
3. Soziale Kontakte auf
Distanz pflegen
Gerade in diesen Zeiten, in denen soziale Kontakte aufgrund der Bestimmungen nicht mehr persönlich gepflegt werden können, ist es umso wichtiger dies auf anderen Wegen zu tun. Dank des Telefons und der Digitalisierung ist dies heute kein Problem mehr. Wobei vielleicht besonders der analoge Brief oder eine Postkarte viel Freude macht.
4. Achtsamer Umgang mit Medien
Achten Sie darauf welchen Medien, besonders über Themen der aktuelle Krisensituation, Sie sich aussetzen und in welchem Umfang. Sich den ganzen Tag mit Schreckensmeldungen aus fragwürdigen Quellen zu beschäftigen tut dem psychischen Innenleben sicher nicht gut. Zudem empfiehlt es sich, sich bewusst mit anderen Themen zu beschäftigen, die ablenkend wirken und nichts mit dem aktuellen Weltgeschehen zu tun haben.
5. Normalität soweit es geht beibehalten
Der normale Alltag, der nicht unter die Bestimmungen fällt, sollte beibehalten und gepflegt werden. Ob eine Alltagstätigkeit oder Gewohnheit, geben Sie der Krise im Rahmen der Möglichkeiten so wenig Raum wie möglich.
6. Zeit nutzen für Dinge, die schon lange auf der To-Do-Liste stehen
Viele haben gerade sehr viel Zeit kombiniert mit der Auflage möglichst Zuhause zu bleiben. Da bieten sich Beschäftigungen und Erledigungen an, welche schon seit langem aufgeschoben wurden, wie zum Beispiel das Erstellen der letzten Steuererklärung, die Küche mal wieder gründlich zu putzen oder das überfällige Ausmisten des Kellers. Das füllt die Zeit mit Sinn.
7. Nicht zu weit im Voraus planen
Aktuell ist es schwierig die Situation in ihrer Gänze abzuschätzen. Sowohl für die normale Bevölkerung, als auch für die Behörden. Daher empfiehlt es sich nur in kleinen Einheiten in die Zukunft zu planen. Wie gestalte ich den heutigen Tag oder maximal die nächsten Tage? Das sorgt für Übersicht und dadurch Sicherheit in ungewissen Zeiten.
Hier sind die Bußgelder …
Wer gegen Corona-Regeln verstoßen will, sollte den neuen Bußgeldkatalog der Landesregierung kennen: Aufenthalt im öffentlichen Raum mit mehr als zwei Personen: 100 bis 1000 Euro. Verstoß gegen Reiseverbote: 250 bis 1000 Euro. Öffnung einer geschlossenen Einrichtung (z.B. Kneipe): 2500 bis 5000 Euro. Verbotenes Betreten eines Krankenhauses oder Pflegeheims: 250 bis 1500 Euro. Verstoß gegen Auflagen zum Infektionsschutz: 250 bis 2500 Euro. Bei allen Verstößen: Im Wiederholungsfall werden bis zu 25000 Euro fällig. Ohne die Maßnahmen inhaltlich zu bewerten: Bleiben Sie lieber zu Hause. Ist billiger.
11 gute Tipps für die Zeit zu Hause
Gegen Langeweile in Corona-Zeiten – Klopapier backen – Fugen schrubben
Home Office? Kurzarbeit? Kinderhüten oder gar Quarantäne? Wer sich an die Anweisung „Bleiben Sie daheim“ hält, dem könnte langsam die Decke auf den Kopf fallen. Wir haben Ideen gegen die Langeweile zusammengestellt und sie auch gleich getestet.
Von Stefanie Rebhan
1.) Lesen Sie das Buch „Die Pest“ von Albert Camus. Es spielt in der Nachkriegszeit. Mit dem neuartigen Corona-Virus ist zwar nicht zu spaßen, aber im Vergleich zur Pest können wir noch entspannt bleiben.
2.) Lernen Sie das Morse-Alphabet. Es ist ein komplexes Nachrichtensystem, das mittels kurzer und langer Signale Botschaften übermittelt. Üben kann man mit einem Kochtopf samt Löffel. Das Alphabet selbst finden Sie im Internet.
3.) Lassen Sie Ihre Haare ausfetten. Wenn die Haare schnell fetten, wäscht man sie oft. Das sollte man aber gerade nicht, denn die Kopfhaut produziert so noch mehr Fett. Waschen Sie die Haare mindestens ein bis zwei Wochen nicht. Danach fetten die Haare weniger.
4.) Schrubben Sie die Fugen im Haus mit einer Zahnbürste. Besonders im Bad und der Küche könnte das nötig sein. Dafür nutzen Sie am besten Zahnpasta oder eine Paste aus Backpulver und Wasser.
5.) Lernen Sie Twerking. Das ist ein Tanz mit Fokus auf das Gesäß, das zum Schwingen gebracht wird. Verbreitet ist er vor allem in den USA, wo er in der Regel zu Hip-Hop getanzt wird. Aber machen Sie das besser nur bei sich zu Hause, denn Twerking wird im Allgemeinen als sexuell provokativer Tanzstil aufgefasst.
6.) Die Ravensburg Razorbacks spielen jetzt in der German Football League I. Höchste Zeit, um die teilweise komplizierten Regeln des Spiels zu lernen. Dafür gibt es viele Youtube-Videos, die auch für völlig Unwissende geeignet sind.
7.) Misten Sie aus. Jeder hat da so sein bestimmtes Vorgehen. Die Japanerin Marie Kondo wurde mit Ordnung schaffen z.B. reich. Sie sagt: Behalten Sie nur, was Sie glücklich macht. Außerdem muss jedes Ding seinen festen Platz haben.
8.) Lernen Sie Kopfstand. Die Pose trainiert den Gleichgewichtssinn und kann bei Haltungsschäden helfen, die Wirbelsäule zu entlasten. Man sollte seine Füße aber nur dann vom Boden lösen, wenn man sich sicher ist, das Gewicht auf den Unterarmen tragen zu können – also lansgam vorgehen.
9.) Haustiere sind keine Überträger oder Träger des Virus’ Covid-19. Also spielen Sie doch eine Runde mit ihnen – sie werden sich über die Aufmerksamkeit freuen.
10.) Wenden Sie sich der Natur zu. Sie könnten lernen, unterschiedliche Blumen nur am Geruch zu erkennen. Damit könnten Sie übrigens bei der Kult-Show „Wetten, dass..?“ mitmachen. Sie wird noch einmal am 7. November in Offenburg veranstaltet.
11.) Backen Sie einen Kuchen, der wie eine Toilettenpapierrolle aussieht. Einige Bäckereien sprechen von einem Verkaufshit. Es handelt sich um runde Marmorkuchen, die mit weißem Fondant umwickelt sind.
Kein Arzt kommt zur Tür
Betrüger nutzen die Corona-Ängste der Menschen aus
Die Ängste der Menschen rund um das Coronavirus nutzen Betrüger aus. Sie geben sich als Ärzte aus, behaupten sie kommen vom Gesundheitsamt oder verwenden den bekannten Enkel-Trick in einer neuen Variante.
Region – Bevorzugt bei älteren Menschen rufen Trickbetrüger an und geben sich als Verwandte aus, die sich in Quarantäne befinden und dringend Geld für eine wichtige Behandlung gegen das Virus brauchen. „Legen Sie den Hörer auf, sobald jemand Geld verlangt oder Sie sonst auch nur den kleinsten Zweifel haben“, rät Joachim Schulz vom Polizeipräsidium Ulm. „Und informieren Sie sofort nach einem solchen Anruf eine Person Ihres Vertrauens und die Polizei“.
Andere Betrüger geben sich als Ärzte aus, die Geld für einen notwendigen Corona-Test verlangen. Falsche Mitarbeiter des Gesundheitsamts klingeln an Haustüren, um Corona-Tests „gleich vor Ort“ und natürlich gegen hohe Barzahlung zu machen. Auch angebliche Handwerker nutzen die Angst der Menschen vor dem Coronavirus aus. Sie behaupten das Haus oder die Wohnung sei im Verdacht kontaminiert zu sein und müsse sofort desinfiziert werden. Während die Bewohner in einem Zimmer warten müssen, stehlen die Diebe alles Wertvolle aus der Wohnung. „Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung. Fragen Sie erst bei den entsprechenden Institutionen nach, von denen die angeblichen Mitarbeiter kommen“, rät Joachim Schulz.
Im Bereich des Ulmer Polizeipräsidiums sind zwar noch keine „Corona-Betrüger“ gemeldet worden, in Mannheim wurde aber eine Seniorin mit dem „Corona-Enkeltrick“ um um viel Geld betrogen.
So stützen das Land und der Bund die Wirtschaft in der Coronakrise
Soforthilfe-Programm des Landes Baden-Württemberg und Hilfen des Bundes
Seit der vergangenen Woche können Selbstständige, Freiberufler und Betriebe, denen die Coronakrise zu schaffen macht, vom Soforthilfe-Programm des Landes Baden-Württemberg und jetzt auch von den beschlossenen Hilfen des Bundes profitieren.
Von Karl-Heinz Burghart
Region – „In der derzeitigen Krise ist alles anders als sonst“, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete und Generalsekretär Manuel Hagel. Den Menschen werde viel zugemutet, um der Krise Herr zu werden, aber der Zeitkorridor, in dem Maßnahmen wirkungsvoll seien, sei schmal, so der Abgeordnete. Sehr viele kleine, mittlere aber auch große Unternehmen sind dramatisch von der Coronakrise betroffen.
„Seit der vergangenen Woche gibt es Hilfen vom Land und jetzt vom Bund“, sagt Manuel Hagel. Besonders die CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann habe sich sehr für die Soforthilfen des Landes eingesetzt. „Und die sollen schnell und unbürokratisch sein“, betont Hagel. „Die ersten Summen sind bereits ausgezahlt, auch im Alb-Donau-Kreis“. Dass bereits am ersten Vormittag sehr viele Anträge eingegangen seien, zeige wie dringend die Hilfe gebraucht werde. „Diese Gelder sollen kurzfristig dort für Liquidität sorgen, wo sie fehlt“, sagt der Abgeordnete. Und weitere Hilfsmaßnahmen, die von Stundungen über günstige Darlehn bis zu Bürgschaften reichen, seien auf den Weg gebracht.
Mehr als 3000 Anträge sind in der vergangenen Woche bereits bei der Industrie- und Handelskammer in Ulm eingegangen. Auch die Ulmer Handwerkskammer berichtet von vielen Anträgen. Und deren Zahl nehme täglich um rund tausend Anträge zu, heißt es aus der Kammer. In eigens gebildeten Teams werde die Flut der Anträge von 40 Mitarbeitern abgearbeitet, teilt die Handwerkskammer mit.
„Das Soforthilfeprogramm des Landes richtet sich ausschließlich an Unternehmen, die ohne die Soforthilfe wirtschaftlich nicht weiter existieren könnten. Die Antragssteller müssen nachweisen, dass ohne Zuschuss kein Überleben in den kommenden Wochen möglich wäre“, betont die Industrie- und Handelskammer. Der pauschale Hinweis auf die Corona-Pandemie und den entgangenen Gewinn reiche nicht aus, so die Kammer. Im engen Austausch der Bundes- und der Landespolitik sind die Maßnahmen verzahnt und aufeinander abgestimmt worden, damit in der Summe eine optimale Wirkung erzielt werden kann.
Das Soforthilfeprogramm des Landes hat gezielt Solo-Selbstständige, kleine Betriebe und Angehörige der Freien Berufe im Blick, die unmittelbar infolge der Coronapandemie in eine existenzbedrohliche wirtschaftliche Schieflage oder in massive Liquiditätsengpässe geraten sind. Sie erhalten einen Zuschuss, der nicht mehr zurückbezahlt werden muss.
Antragsberechtigt sind Soloselbstständige, Unternehmen bis zu 50 Beschäftigten (Vollzeit-äquivalente (VZÄ) und wirtschaftlich tätige Angehörige der Freien Berufe mit bis zu 50 Beschäftigten (VZÄ) sofern der Hauptsitz des antragstellenden Unternehmens in Baden-Württemberg liegt.
Die Förderung erfolgt im Rahmen eines einmaligen Zuschusses in Höhe von bis zu
9000 Euro für antragsberechtigte Soloselbstständige und Antragsberechtigte mit bis zu fünf Beschäftigen,
15000 Euro für Antragsberechtigte mit bis zu zehn Beschäftigen,
30000 Euro für Antragsberechtigte mit bis zu 50 Beschäftigen.
Zuständig für die Prüfung des Antrags, die Bewilligung und die Auszahlung der Zuschüsse ist die L-Bank. Eine inhaltliche Vorprüfung erfolgt durch die Kammern. Daher sind Anträge an die zuständige Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammer zu richten.
Bund und Länder unterstützen die Unternehmen durch die Stärkung von Eigenkapital. Der Bund hilft auch durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds, der zur Stabilisierung von systemrelevanten Unternehmen und der Sicherung von Arbeitsplätzen, Lieferketten und Wertschöpfung dient. Der Bund stellt dafür bereit:
400 Mrd. Euro Garantierahmen, um Unternehmen die Refinanzierung am Kapitalmarkt zu erleichtern und so Liquiditätsengpässen zu begegnen.
100 Mrd. Euro Kreditermächtigung für Rekapitalisierungsmaßnahmen.
100 Mrd. Euro Kreditermächtigung zur Refinanzierung des Durchleitungsgeschäfts der KfW für die ihr durch die Bundesregierung zugewiesenen Sonderprogramme.
Wie lange reicht mein Klopapier?
Der „Papier-Rechner“ schafft Klarheit
Seit Beginn der Corona-Krise hamstern die Menschen Toilettenpapier. Aber die meisten haben keine Ahnung wie viele Rollen überhaupt nötig sind, um eine eventuelle Quarantäne zu überstehen. Hier die Berechnung.
Region – Pro Jahr verbraucht jeder Deutsche 46 Rollen oder 20000 Blätter Klopapier. Das hat der Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel herausgefunden. Mit diesen Zahlen könnte per Dreisatz berechnet werden, wie lange der heimische Vorrat angesichts des eigenen Toilettenverhaltens reichen würde. Viel einfacher ist aber den „Toilettenpapier-Rechner“ im Internet unter www.blitzrechner.de/toilettenpapier zu verwenden. Wer dort eingibt, dass er 30 Rollen Klopapier zuhause hat und zwei Mal pro Tag zur Toilette geht, erhält das Ergebnis, dass sein Toilettenpapier 240 Tage reichen wird. „Das sind 226 Tage mehr als die Quarantäne dauert. Du solltest kein weiteres Toilettenpapier mehr kaufen“, sagt der Rechner dem besorgten Bürger.
Zuversicht in der Corona-Krise
Brauerei Ott unterstützt ihre Kunden
Die Gastronomie und der Festebereich der Schussenrieder Erlebnisbrauerei Ott sind bis auf weiteres auf Null heruntergefahren. Trotz einer reduzierten Nachfrage nach Bier haben die Getränkemärkte aber nach wie vor geöffnet.
B. Schussenried (red) – Angela Wallner von der Brauerei Ott erklärt, man bleibe auch in der angespannten Lage mit den Kunden im Austausch und unterstütze sie nach Kräften: „Insgesamt spüren wir mit unseren Kunden und auch mit den Menschen in der Region eine starke Solidarität und ein Zusammenhalten in der Krise.“ Für die regionalen Brauereien und auch deren Arbeitsplätze sei es jetzt wichtig, dass die Menschen in der Region in den Getränkemärkten zu regionalen Produkten, also auch regionalen Bieren greifen. Wallner erklärt, wie viele andere Wirte lebe auch die Brauerei Ott in der Hoffnung, dass die Corona-Krise nicht allzu lange dauert und vor allem die Gastronomiebetriebe wieder eröffnen können. Sie sagt: „Hier lautet unser Appell an die Bevölkerung spätestens bei der Wiedereröffnung die Wirtsleute mit Besuchen zu unterstützen. Insgesamt tun wir alle in der Brauerei mit viel Zuversicht, Besonnenheit und ohne jegliche Panik alles, um die Situation zu meistern.“
25.03.2020
Diese Studie macht (etwas) Hoffnung
www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.03.05.20031773v2.full.pdf
Sterblichkeit könnte bei 0,5 Prozent liegen
Vorab: Ich bin kein Arzt, kein Virologe, kein Biologe. Deshalb ist dieser Text auch keine wissenschaftliche Arbeit. Doch als Journalist ist mir – und anderen Kollegen – bei den unzähligen Informationen zum Thema Corona etwas aufgefallen, das Hoffnung macht. Demnach könnte die Sterblichkeit an den Folgen des neuartigen Corona-Virus bei 0,5 Prozent liegen – nicht bei 3,4 Prozent, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet.
Von Robin Halle
Region – Sie erinnern sich vielleicht noch an die Berichterstattung über das Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“. Das Schiff wurde Ende Februar vor Japan unter Quarantäne gestellt, nachdem ein Passagier positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde. Das besondere danach: Die Reederei hatte angeordnet, alle 3711 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord auf Corona zu testen. Egal ob mit Symptomen oder nicht.
Nochmal: Ich bin kein Arzt, kein Virologe, kein Biologe. Aber ich glaube, dass es weltweit kein größeres Testverfahren auf engstem Raum mit allen Kontaktpersonen gegeben hat, als auf diesem Kreuzfahrtschiff.
Dr. Timothy Russell, ein mathematischer Biologe an der Londoner Schule für Hygiene und Tropenmedizin hat dieses Testverfahren ausgewertet. Seine Studie diesbezüglich ist öffentlich, jeder kann sie lesen. Hier der Link: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.03.05.20031773v2.full.pdf Die wichtigsten Ergebnisse:
• 33 Prozent der Passagiere waren 70 Jahre und älter, das Durchschnittsalter an Bord betrug 58 Jahre
• Von 3711 Passagieren an Bord wurden 697 positiv auf Corona getestet
• 328 der positiv getesteten Menschen hatten keine Symptome
• 30 Passagiere waren in einem kritischen Zustand, haben sich aber inzwischen erholt
• 15 Kreuzfahrtgäste befinden sich noch in einem kritischen Zustand (siehe www.bild.de)
• 7 Passagiere sind an den Folgen von Corona verstorben
• Alle 7 Verstorbenen waren älter als 70 Jahre
Die Forscher aus London haben die Fallzahlen mit Daten aus China verglichen. Dort wurden im gleichen Zeitraum nicht alle Fälle gemeldet (Alter, Tests, etc.). Hochgerechnet ergibt sich dann eine Sterblichkeit von ca. 0,5 Prozent für China.
Meine Meinung: Es verbietet sich, im Falle einer Sterblichkeit von 0,5 Prozent das Wort „nur“ zu verwenden. Wir dürfen das Corona-Virus auch nicht länger mit einer „schweren Grippe“ vergleichen. Das haben wir im Südfinder zweimal getan, weil es renommierte Mediziner bei einer Pressekonferenz in Ravensburg so gesagt haben. Dafür möchten wir uns entschuldigen. Fakt ist: An einer schweren Influenza-Grippe sterben ca. 0,1 bis 0,2 Prozent der Betroffenen. Das Corona-Virus ist laut der Studie von Dr. Russell mehr als doppelt so tödlich. Aber: Es ist wahrscheinlich nicht so tödlich, wie die WHO mit ihrer Sterblichkeitsprognose von 3,4 Prozent befürchtet.
18.03.2020
Corona-Kurios
Die Sorge vor der Verbreitung des neuartigen Coronavirus’ öffnet auch neue Geschäftsideen.
- Der sogenannte „verrückte Eismacher“ aus München hat Corona-Eis hergestellt. Er preist es auch auf den Sozialen Netzwerken mit Hashtags wie #glücklichsterben an.
- Witze über das Coronageschehen werden vor allem per WhatsApp verbreitet. Etwa: „Heute kamen zwei Leute mit Mundschutz in die Post. Gott sei Dank war es nur ein Überfall und wir haben uns alle schnell beruhigt.“
- Es gibt bereits Pornofilme, die zum Beispiel„Blonde Krankenschwester hilft gegen Coronavirus“ oder „Guy fights Coronavirus with his big erection“ heißen. Viele Darsteller tragen Mundschutz, Handschuhe oder gar Ganzkörperanzüge.
- Es gibt die Website „Hamstertausch“, auf der Mangelartikel wie Desinfektionsmittel, Kleidung, Nahrungsmittel und mehr gesucht und angeboten werden können. Siehe: www.hamstertausch.de.
Vier Mythen zum Virus
Richtig oder falsch
(FS) Derzeit kursieren viele Informationen über das Coronavirus im Netz. Dabei kommt es schnell zu Missverständnissen, Gerüchten und Mythen.
Mythos 1: Gegen Corona hilft nur Spezialseife.
Wahrheit: Gründliches Händewaschen mit handelsüblicher Seife reicht vollkommen aus.
Mythos 2: Veranstaltungen werden abgesagt, weil Corona gefährlicher ist als gedacht.
Wahrheit: Dadurch soll die Ausbreitung der Viren verlangsamt werden. Deshalb sollten Großveranstaltungen derzeit gemieden oder abgesagt werden.
Mythos 3: Arbeitnehmer dürfen jetzt ohne Krankschreibung zu Hause bleiben.
Wahrheit: Ärzte können Patienten nun ohne Praxisbesuch bis zu sieben Tage krankschreiben. Wichtig: Das Attest muss laut Gesetz trotzdem nach dem vierten Krankheitstag bei der Firma eingereicht werden.
Mythos 4: Nur eine Atemschutzmaske schützt vor dem Virus.
Wahrheit: Die handelsüblichen Atemschutzmasken schützen nicht vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Experten raten dazu, Augen, Nase und Mund wenn möglich nicht mit den Händen zu berühren.
Corona: Das sind die wichtigsten Fakten
Wer? Wie? Was? Warum?
Was ist Corona überhaupt für ein Virus? Wo kommt es her? Wer ist gefährdet und wo ist der Impfstoff? Hier kommen die wichtigsten Fakten zum neuartigen Coronavirus.
Von Stefanie Rebhan
Der Name Corona ist auf das kranzförmige Aussehen der Coronaviren zurückzuführen (Lateinisch „corona“: Krone).
Coronaviren sind auch die Verursacher des Schweren Akuten Atemwegssyndroms (SARS). Im Februar 2020 wurde das Virus aufgrund der engen Verwandtschaft mit dem SARS-Virus als SARS-CoV-2 benannt. Die Erkrankung infolge des Virus heißt seitdem Covid-19.
Coronaviren sind genetisch hochvariabel. Einzelne Virusspezies können Tiere und Menschen infizieren.
Wahrscheinlich werden die Coronaviren vor allem über eine Tröpfchen- und Kontaktinfektion weitergegeben. Also durch direktes Anhusten oder Körperkontakt mit einer kranken Person. Möglich ist auch eine Ansteckung über die Bindehaut der Augen.
Das Virus kann unterschiedlich starke Beschwerden hervorrufen. Von einer harmlosen Erkältung bis zu einer schweren Lungenentzündung mit Todesfolge ist alles möglich.
Für junge Menschen ist das Risiko schwer zu erkranken gering. Man geht von einer Sterberate von nur 0,2 Prozent aus. Ab einem Alter von 50 steigt das Risiko deutlich auf etwa 1,3 Prozent an. Am stärksten gefährdet sind Menschen ab 80 oder ältere Menschen mit stark angeschlagenem Immunsystem. Einige Experten schätzen, dass es voraussichtlich ein Jahr dauern wird, bis ein Impfstoff gegen das neue Virus entwickelt und getestet ist.
Reiserücktritt wegen Corona ist möglich
Kostenlos stornieren?
Will man aus Angst vor dem Coronavirus von einer gebuchten Reise zurücktreten, hängt es von den Reisewarnungen des Auswärtigen Amts oder der Kulanz der Reiseveranstalter ab, ob die Stornierung kostenlos möglich ist.
Region – Will man aus Angst vor dem Coronavirus kostenfrei von einer Reise zurücktreten, muss das Auswärtige Amt in der Regel zuvor eine Reisewarnung für die jeweils gebuchte Urlaubsregion herausgegeben haben. Wegen Corona akzeptieren einige Reiseanbieter auch ohne die Reisewarnung eine kurzfristige Absage von Reisen ohne finanzielle Folgen für die Urlauber.
Nach der Absage der Tourismusmesse ITB in Berlin haben sich einige Reisveranstalter entschlossen, die kostenfreien Stornierungen anzubieten. Das gelte nach derzeitigem Stand bis Ende April für alle Pauschalreisen und Hotelbuchungen, nicht aber für Linienflüge, erklären Reiseexperten.
Das heißt, dass alle Reisen, die bis zu diesem Zeitpunkt gebucht werden, kostenfrei storniert werden können, auch wenn sie erst am Jahresende angetreten werden sollen. Damit sollen Frühbucher angesprochen werden, die momentan noch nicht absehen können, wie sich Corona in den kommenden Monaten entwickelt. Die Reisen müssen spätestens 14 Tage vor ihrem Beginn storniert werden muss. Manche Reiseveranstalter bieten bei Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus unter bestimmten Voraussetzungen die kostenlose Stornierung an.
Auch die bisher alsreiselustig geltenden Deut-schen halten sich seit der Aus-breitung des Coronavirus in Eu-ropa mit dem Urlaubmachenzurück. Wie viele seiner Kolle-gen spürt das auch AntonMaichle, Inhaber des Biber-acher Reisebüros Maichle. Ersagt: „Momentan merken wirsehr wohl, dass die Leute sichmit Buchungen zurückhalten,vor allem natürlich bei Reisezie-len in Richtung Asien. Verein-zelt gab es bei mir auch schonStornierungen.“ Doch nach Absage der Tou-rismusmesse ITB in Berlin hät-ten sich einige Reiseanbieterentschlossen, kostenfreie Stor-nierungen anzubieten, erklärtMaichle. Das gelte mit Ausnah-me von Linienflügen für allePauschalreisen und Hotelbu-chungen: „Momentan gilt dieseRegelung bis Ende April. Dasbedeutet, alle Reisen, die bis zudiesem Zeitpunkt gebucht wer-den, können kostenfrei stor-niert werden, auch wenn mansie erst am Ende des Jahres an-tritt.“ Damit sollten vor allemFrühbucher angesprochen wer-den, die momentan noch nichtwissen können, wie sich der Co-ronavirus in ein paar Monatenentwickelt. Die einzige Ein-schränkung ist laut Maichle,dass die Reise spätestens 14 Ta-ge vor ihrem Beginn storniertwerden muss.Manche Reiseveranstalter bieten bei Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus unterbestimmten Voraussetzungen eine kostenlose Stornierung an. Foto: Colourbox
Programm für daheim
Keine Langeweile trotz Corona
Freizeitstress ist in Zeiten von Corona kein Thema mehr. Kein Hetzen vom einen Termin zum nächsten. Der Alltag wird gezwungener maßen entschleunigt. Das kann durchaus auch eine Chance sein.
Spieleabende mit der Familie – immerhin sind sie ja jetzt mal alle daheim.
„Kinoabend“ daheim mit der Familie. Natürlich mit Popcorn
Endlich mal die Kochrezepte ausprobieren, die man sich vor Jahren schon aufgeschrieben hat.
Fotos anschauen und endlich mal die lang ersehnten Alben gestalten.
Ein entspanntes Bad nehmen.
Die schönen Ecken in unserer Region entdecken.
Sich mit den Kindern auf Ostern freuen: Ostereier bemalen, Osternester basteln, die besten Verstecke suchen und natürlich die Schokolade naschen.
Bei schönem Wetter und Garten mal wieder ein Lagerfeuer machen und Stockbrot grillen.
Ebenfalls für alle mit Garten: Ein Hochbeet anlegen und die Kinder auf Bäume klettern lassen.
Sobald es warm ist: Gartendusche aufbauen. Und wenn es doch wieder strümt: Drachensteigen lassen.
Für Oma und Opa Bilder malen und Briefe schreiben, solange Besuche zu gefährlich sind.
Für die Nachbarn Einkäufe erledigen oder sich zum Babysitten bereit erklären.
Ein großes Puzzle anfangen und auch mal zu Ende bringen.
Und um das ganze nicht zu sehr zu romantisieren: Endlich Fenster putzen – der Frühling kommt!