Ausgabe 02.09.2020
Coronatest in Lindau

Das seit Freitag neu eröffnete Corona-Testzentrum an der Bösenreutiner Steig 33 in Lindau wird von der Bürgerschaft gut angenommen.
Lindau – Nach dem Beschluss des Ministerrats hat der Landkreis Lindau am Freitag ein neues Testzentrum in Betrieb genommen. Es soll insbesondere Reiserückkehrern aus Lindau die Möglichkeit bieten, sich auf das Corona-Virus testen zu lassen. Laut Angela Wolf, Assistentin des Landrats, wurde das Angebot in den ersten drei Tagen sehr gut angenommen. „Am Eröffnungstag haben sich 77 Bürger testen lassen, am Sonntag folgten 91 und am Montag 102 Tests.“ Das Ergebnis erhalten die Getesteten nach 24 Stunden. Dabei haben sie die Wahl, es im Internet über einen QR-Code abzurufen oder telefonisch oder per E-Mail in Erfahrung zu bringen. Das Testzentrum unweit der Autobahn hat jeweils montags, mittwochs und freitags von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr und am Sonntag von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Im Auto testen lassen können sich alle, die im Landkreis leben oder arbeiten, und das sogar mehrmals.
Ausgabe 26.08.2020
Unternehmen überdenken Lieferkette
Umfrage zeigt: Neue Lieferanten und Absatzmärkte sollen mehr Stabilität bringen
Bayrisch-schwäbische Wirtschaft besonders schwer getroffen
Die Corona-Krise wird das Auslandsgeschäft vieler Unternehmen in Bayerisch-Schwaben nachhaltig verändern. Darauf lässt eine Umfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) schließen, an der auch international tätige Mitgliedsunternehmen der IHK Schwaben teilgenommen haben.
Region – Aus der Umfrage der der BIHK geht hervor, dass die Unternehmen künftig verstärkt auf deutsche und europäische Zulieferer setzen und sich neue Absatzmärkte erschließen wollen. „Wir dürfen bei aller Vorsicht die Chancen der Globalisierung nicht verspielen“, betont Stefan Offermann von der BWF Offermann, Waldenfels & Co. KG und zugleich Vorsitzender des Ausschusses International der IHK Schwaben.
Laut der Umfrage des BIHK, bei der Mitgliedsunternehmen aller bayerischen IHK-Außenwirtschaftsausschüsse befragt wurden, waren bei einem Viertel wichtige Lieferketten unterbrochen. 85 Prozent gaben an, dass ihre Hauptabsatzmärkte von der Krise beeinträchtigt seien. Die Folge: Umsatzeinbrüche im laufenden Geschäftsjahr bei fast jedem bayerischen Unternehmen. Jeder zehnte Betrieb geht laut der Umfrage sogar davon aus, dass sich der Jahresumsatz halbiert.
„Die Dimension dieser Krise ist enorm und trifft Bayerisch-Schwaben besonders“, betont Offermann. Die produzierende Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben ist mit einer Exportquote von nahezu 50 Prozent zu einem gewichtigen Teil abhängig vom weltweiten Im- und Export. Zuletzt war diese Quote leicht gestiegen. „Gefragt sind nun neue Denkansätze, um international tätige Unternehmen widerstandsfähiger gegen solch unvorhergesehene Krisen zu machen“, betont Offermann.
Wie die Zahlen des BIHK zeigen, sind derzeit 54 Prozent der Unternehmen, deren Lieferketten beeinträchtigt waren, auf der Suche nach neuen Lieferanten – mehr als ein Drittel davon in Deutschland. 35 Prozent planen, sich bei der Beschaffung stärker auf die Eurozone zu konzentrieren. Etwa ebenso viele wollen zusätzliche Lagerkapazitäten aufbauen. Auch die eigenen Prozesse nehmen die Unternehmen bei der Suche nach Lösungen in den Blick: Sieben Prozent möchten ihre Produktion umstellen oder setzen auf digitale Fertigungsprozesse sowie IoT-Lösungen, um unabhängiger von Zulieferprodukten zu werden. Dem coronabedingten Absatzrückgang wollen die Unternehmen begegnen, indem sie ihre Absatzmärkte wechseln oder erweitern. Beinahe jedes vierte Unternehmen setzt dabei auf die Eurozone. Auch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern oder eine Umstellung des Vertriebs wird als Weg aus der Krise gesehen. „Entscheidend ist, dass es im Zuge der Corona-Krise nicht zu neuen Handelshemmnissen, Zöllen und Protektionismus kommt“, betont Offermann. „Die Industrie in Bayerisch-Schwaben verdient jeden zweiten Euro mit dem Auslandsgeschäft. Unsere wirtschaftliche Stärke hängt zu einem guten Stück von der Globalisierung ab. Wir müssen also als Lehre aus der Corona-Krise die internationalen Regeln besser, sicherer und damit resilienter gegen Krisen machen. Die Ratspräsidentschaft Deutschlands in der Europäischen Union bietet dafür eine besondere Chance.“ pr
Ausgabe 19.08.2020
Ausbildung in Corona-Zeiten
Gerade jetzt stehen die Chancen für Bewerber gut

Die positive Nachricht vorne weg: Wer jetzt noch einen Ausbildungsplatz für dieses Jahr sucht, hat gute Chancen. „Wir haben in Bayerisch-Schwaben nach wie vor mehrere hundert offene Stellen“, berichtet IHK-Ausbildungsexperte Wolfgang Haschner. Wo Interessenten Jobs finden, was bei der Ausbildung in Corona-Zeiten zu beachten ist und warum die Ausbildung trotz Krise Sinn macht – Antworten auf diese Fragen gibt es hier.
Wo können Interessenten offene Ausbildungsplätze finden?
Unter www.ihk-lehrstellenboerse.de finden Bewerber freie Ausbildungsplätze in ganz Deutschland. Sie können die Angebote nach Berufsgruppe und Beruf selektieren und gezielt in ihrer Region suchen. Derzeit sind in Bayerisch-Schwaben mehr als 500 Ausbildungsplätze für dieses Jahr in der Lehrstellenbörse zu finden. Jobsuchende können zudem ein Gesuch aufgeben, um von den Ausbildungsbetrieben gefunden zu werden. „Die IHK Schwaben hilft gezielt, damit Unternehmen und Bewerber zusammenfinden“, erklärt Wolfgang Haschner, Leiter des Fachbereichs Ausbildung bei der IHK Schwaben. Informationen zur Lehrstellenbörse gibt es unter schwaben.ihk.de, Nr. 75942.
In welchen Berufen stehen die Chancen in diesem Jahr besonders gut?
Nach wie vor gesucht werden vor allem Auszubildende in IT-Berufen oder in der Logistik. Auch im Handel gibt es noch viele offene Stellen. Selbst im kaufmännischen Bereich, in dem die Nachfrage der Bewerber traditionell besonders hoch ist, sind in diesem Jahr in einzelnen Regionen noch Ausbildungsplätze zu bekommen. „Es lohnt sich auf jeden Fall, auch in diesem Bereich nachzufragen oder gezielt in der Lehrstellenbörse zu suchen“, sagt Haschner. Das gilt auch für Gastronomie und Tourismus.
Die Branche, die in den vergangenen Jahren unter einem massiven Bewerbermangel gelitten hat, hat die Corona-Krise besonders getroffen. Trotzdem haben sich zuletzt viele Betriebe gemeldet, die doch noch ausbilden wollen.
Macht es Sinn, sich im Urlaubsmonat August zu bewerben?
Wegen der Corona-Krise war der Ausbildungsmarkt zwischenzeitlich komplett zum Erliegen gekommen. Während des Lockdowns fanden in vielen Betrieben keine Einstellungen statt. „Jetzt ist ein großer Nachholbedarf zu spüren“, berichtet Haschner. Viele Firmen starten erst jetzt den Bewerbungsprozess. Andere, die bislang zurückhaltend waren, entscheiden kurzfristig, doch noch auszubilden. Auch die Ausbildungsprämie der Bundesregierung hat Schwung in den Markt gebracht.
Was passiert, wenn ein Bewerber bis zum 1. September keine Stelle gefunden hat?
Der 1. September gilt zwar in vielen Unternehmen als offizieller Ausbildungsstart. „Aber auch bei einem späteren Einstiegstermin ist nichts verloren“, sagt Haschner. Bis zum 31. Dezember ist ein Einstieg in die Ausbildung möglich. „Wir rechnen gerade in diesem Jahr damit, dass sich bis zu diesem Termin viel tun wird.“
Wie sicher ist mein Ausbildungsplatz in der Corona-Krise?
„Eine Berufsausbildung bietet auch in Corona-Zeiten beste Perspektiven für eine spätere Karriere“, sagt der IHK-Ausbildungsexperte. Die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben ist weiterhin auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen, die Unternehmen stehen daher zu ihrer Verantwortung. Eine Umfrage des DIHK im Juni hatte ergeben, dass die Betriebe in Bayerisch-Schwaben trotz Lockdown und schweren konjunkturellen Einbrüchen an ihren Auszubildenden festgehalten haben.
Ausgabe 05.08.2020
„Nutzen wir diese Coronawunde als Anlass zu Veränderungen“
Die Heimenkircherin Nelia Schmid König bringt mit zwölf Mitautoren das Buch „Corona: Wunde und Wende“ heraus – seit 31. Juli erhältlich
Die Heimenkircherin Nelia Schmid König ist Initiatorin und Herausgeberin des Buches „Corona: Wunde und Wende“ – das nun seit fünf Tagen im Buchhandel erhältlich ist. Im Interview spricht sie über das Projekt, das sie binnen der letzten zwei Monate mit viel Herzblut und in Zusammenarbeit mit zwölf Mitautoren umgesetzt hat.

Von Viktoria Benz
Frau Schmid König, Sie haben am Freitag das Buch „Corona: Wunde und Wende“ herausgebracht. Wie ist die Idee zu dem Buch entstanden?
Die Buchidee kam auf, wie ich entdeckt habe, dass von einem Tag auf den anderen jeder von uns mit absolut neuen Erfahrungen konfrontiert wird. Homeoffice, Kurzarbeit, die Familie ist 24 Stunden am Tag zusammen, Kindergärten und Schulen geschlossen. Das gewohnte Leben steht also von einem Tag auf den anderen still. Eine große Herausforderung für uns alle. Für viele auch eine große Belastung, viele Ängste, beträchtliche Unsicherheiten. Schon bald kam mir der Gedanke: Das darf nicht alles umsonst gewesen sein, die Familienisolation, das disziplinierte Maskentragen, die berufliche Unsicherheit, die Frage ‚wie geht es weiter.. bin ich nur in Kurzarbeit, werde ich im Herbst entlassen?‘ Ich wollte aus meinen in kürzester Zeit gemachten positiven Erfahrungen berichten, die Familien unterstützen – und schrieb jeden Sonntag einen Brief an alle Patientenfamilien. Die Resonanz war groß. Die Familien fühlten sich gut begleitet. Gleichzeitig merkte ich natürlich, dass jeder in seinem beruflichen Bereich wieder ganz andere Erfahrungen machte als ich im (bezahlten) Homeoffice. So suchte ich mir dann zwölf Mitautoren aus ganz unterschiedlichen Berufsgebieten zusammen. Darunter fünf Kunstschaffende, die unter den Beschränkungen enorm gelitten haben (der Schauspieler Stefan Hunstein, die Schweizer Malerin und Bildhauerin Vero Kallen, die Tai-Chi-Lehrerin Gabriele Maier, die Filmschaffende Mira Gittner, der Cellist Jost-H. Hecker), zwei Wirtschaftsvertreter (Emilio Galli Zugaro, Coach für Führungskräfte, mein Mann Markus Wild, Lebensmittelbranche, CH), Sport (die paralympische Biathlonweltmeisterin Clara Klug), Kindermedizin (Lambert Maier), Schule (der Lindenberger Gymnasiallehrer Stefan Würfel) und für die Politik meinen Heimenkircher Bürgermeister Markus Reichart, Gesellschaftskritik (Hannes Reiser, CH). Alle haben spontan zugesagt. ‚Ja, wir müssen etwas tun, in jedem Lebensbereich… eine Wende ist angesagt! Nutzen wir diese schwierige Situation, diese Coronawunde, auch als Denkpause, als Anlass zu Veränderungen in dieser Welt! Entschleunigen wir, wir kommen doch alle nicht mehr mit in dieser so schnell gewordenen, digitalisierten Welt’ so die ein- und gleichzeitig mehrstimmige Meinung.
Wie lange haben Sie an dem Buch geschrieben?
Das Buch war innerhalb von zwei Monaten fertig. Ich war dann noch etwas länger damit beschäftigt, weil ich auch die Lektoratsarbeit übernommen habe. Es hat sich in dieser kurzen Zeit auf die Schnelle kein Verlag finden lassen. Gerade die Verlage haben unter den Corona-Bedingungen sehr zu leiden gehabt und tun es noch. Buchpremieren mussten verschoben, die meisten Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden.
Das Buch besteht aus zwei Teilen. Können Sie uns zunächst einen kurzen Einblick in den ersten Teil geben?
Im ersten Teil schreibe ich über die Angst, die in vielen Familien umgeht, über das Elternpaar und die Herausforderungen, die sie nicht nur zu Pandemiezeiten stemmen müssen, über alte und neue Rollenbilder, dann über die versäumte Digitalisierung an den deutschen Schulen, über das bayerische Bildungssystem, das sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit zu sehr ausgeruht hat – und immer noch den Schwerpunkt auf sture Wissensvermittlung, Stoffpauken, wenig kindgerechtes Lernen und starkes, zu frühes Selektionieren setzt. Lehrplan statt Beziehung, könnte man sagen. Der Lehrplan wird ins Auge genommen, nicht das Kind. Dann plädiere ich im Buch für die Abschaffung des Beamtenstatus für LehrerInnen. Ein Lehrer darf kein Beamter sein, sondern sollte sich etwas spontaner und lebendig auf die altersgerechten Bedürfnisse der SchülerInnen einstellen. In der Schweiz ist bereits vor 20 Jahren die Verbeamtung des Lehrers abgeschafft worden. Die schulischen Resultate und die dortige bessere Schulatmosphäre – und zwar bei Lehrern wie Schülern – haben die Entscheidung als richtig bestätigt.
Und was folgt im zweiten Teil des Buches?
Im zweiten Teil geht jeder der Beteiligten auf seine beruflichen Erfahrungen mit Corona und auch in der eigenen Familie ein und entwirft zum Teil äußerst spannende Zukunftsbilder für seine eigene Berufsgruppe. Im Büchlein sind so ganz konkrete und umsetzbare Visionen für ein menschlicheres Miteinander entstanden.
Welche beruflichen Erfahrungen haben Sie als Kinder- und Jugend- sowie Paar- und Familientherapeutin infolge der Pandemie gemacht?
In der vorletzten Märzwoche erhielten alle Psychotherapeuten in Deutschland die Möglichkeit, über Video die Therapiesitzungen weiterzuführen, auch wir Kinder- und Jugendlichentherapeuten. Allerdings wurde die Videotherapie für Kinder unter 10 Jahren nicht empfohlen. Innerhalb kürzester Zeit habe ich mich in Videotherapie ausprobieren müssen – und ziemlich überrascht gesehen, dass es klappt. Ich hatte zuvor noch nie mit Video gearbeitet. Sogar mit Kindern unter zehn Jahren ging es erstaunlich gut. Meine jüngste Patientin ist vier Jahre alt, die Mutter saß die erste Stunde daneben. Danach, in den anschließenden Stunden, wollte die Vierjährige allein mit mir das Gespräch führen. Wir haben gezeichnet, sie hat mir aus ihrem Kindergarten erzählt, dass sie die anderen Kinder so unglaublich vermisst… Videotherapie geht also, so meine Entdeckung, auch mit Kindern, weil die so unglaublich technikaffin sind. Viele von ihnen haben in den Wochen der Isolation mit den Großeltern gechattet. Und gerade den Kindern war es lieber, mich so ungewohnt im Videochat zu sehen als überhaupt keinen Kontakt zu haben. Die Jugendlichen stellten problemlos auf Video um, und die Erwachsenen, auch in der Paartherapie, hatten nach gewissen technischen Anfangsschwierigkeiten keine Probleme mehr damit. Trotzdem bin ich froh, dass wir jetzt alle wieder einen lebendigen Kontakt haben in der Praxis, ohne die Tücken der Technik.
Und wie haben Sie die Zeit bislang privat erlebt?
Ich selber bin mir bewusst, dass ich von Corona in gewissem Sinne profitiert habe: Ich konnte, wenn auch in anderer Form, meine Arbeit weiterführen, musste nicht mehr jeden Montag nach München in meine Kassenpraxis fahren, habe die Wochen mit meinem Sohn, der sonst in München wohnt, im entspannten Heimenkirch sehr genossen. Dann kam auch noch für zwei Wochen meine Tochter aus Madrid zu mir, weil sie es zu dem Zeitpunkt (fünf Wochen totale Isolation im Homeoffice), in Madrid nicht mehr ausgehalten hat. Meine Erfahrung mit Familie war, wie für viele meiner Patienteneltern und v.a. deren Kinder, im Grunde genommen sehr schön und positiv. So viel Familie war schon lange nicht mehr. Nur meinen Mann, der in der Schweiz arbeitet, habe ich sechs Wochen nicht mehr sehen können. Das war hart. Doch diese verordnete Trennung mussten ja auch viele anderen Paare aushalten.
Zurück zum Buch: Was geschieht mit den Einnahmen des Buches?
Die Einnahmen werden an die „Klinikclowns Bayern“ gespendet. Es ist ein Verein, der sich um krebskranke Kinder und Menschen in Altenheimen kümmert, wohin er geschulte Clowns schickt – mit großem Echo. Und gerade die kranken Kinder und die alten Menschen haben sehr zu leiden gehabt unter der Pandemie! Das ist eine Arbeit, die wir mit ganzem Herzen unterstützen können. Die Idee, unsere Buchhonorare zu spenden, hatte der Heimenkircher Bürgermeister und Mitautor Markus Reichart. Alle Beteiligten waren sofort damit einverstanden, obwohl auch sie teilweise durch wirtschaftlich harte Coronazeiten gehen.
Ausgabe 29.07.2020
Urlaub in Corona-Zeiten
Die Sommerferien haben begonnen: Viele Arbeitnehmer planen Urlaub. „In Zeiten von Corona sind dabei einige Dinge zu beachten“, sagt Anita Christl, Expertin für Arbeitsrecht bei der IHK Schwaben. Sie erklärt, worauf es in den kommenden Wochen ankommt, welche Rechte und Pflichten Arbeitnehmer haben und worauf Arbeitgeber jetzt achten sollten.

Region – Die Corona-Krise hat das Arbeitsleben und auch die Zeitpläne in vielen Unternehmen durcheinandergebracht. Wie sieht es in solch turbulenten Zeiten mit dem Urlaubsanspruch aus? „Grundsätzlich muss der Arbeitgeber den Urlaub nach den Wünschen des Arbeitnehmers gewähren“, sagt die Arbeitsrechtsexpertin. „Es sei denn, es stehen betriebliche Belange oder Urlaubswünsche anderer Arbeitnehmer entgegen.“ Bereits genehmigter Urlaub kann nur nach individueller Rücksprache mit dem Arbeitgeber auf einen anderen Zeitpunkt verschoben werden. „Auch in Corona-Zeiten ist es sinnvoll, den Urlaub wie geplant anzutreten, um einen personellen Engpass im Herbst zu vermeiden“, so Christl. Grundsätzlich gilt: Urlaub dient der Erholung und darf nicht ausbezahlt werden.
Wie der Arbeitnehmer seinen Urlaub verbringt, ist ihm selbst überlassen – auch die Frage, wohin er verreist. „Der Arbeitgeber kann eine Urlaubsreise, z. B. in Risikogebiete, nicht verbieten“, sagt Christl. In Corona-Zeiten gibt es aber eine besondere Regelung: Der Arbeitgeber hat das Recht, den Arbeitnehmer nach seiner Rückkehr zu fragen, wo er seinen Urlaub verbracht hat. „Er kommt damit seiner Fürsorgepflicht gegenüber anderen Arbeitnehmern und Kunden nach“, erklärt Christl. Unter Umständen kann eine Reise in ein Risikogebiet für den Arbeitnehmer teuer werden. Die Bayerische Einreise-Quarantäneverordnung (EQV) regelt, welche Schutzmaßnahmen nach einer solchen Reise nötig sind.
Grundsätzlich sieht die EQV eine 14-tägige Quarantäne vor, wenn sich jemand in einem Staat oder in einer Region aufgehalten hat, das nach Einstufung des Robert-Koch-Instituts zu einem Risikogebiet gehört. Im Falle einer privaten Urlaubsreise dorthin ist der Arbeitgeber nicht verpflichtet, den Lohn während der Quarantäne weiter zu zahlen. „Wir raten daher dringend, sich vor einer Reise über das Infektionsgeschehen am Urlaubsort und die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes zu informieren“, sagt die IHK-Expertin Christl.
Ausgabe 24.06.2020
Das sagen die politischen Vertreter im Landkreis zur Corona-Warn-App
App soll Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten: Im Landkreis gibt’s Unterstützer & Kritiker
„Mit der App erfolgt der Versuch, die Symptome abzumildern“
Seit knapp einer Woche ist die Corona-Warn-App auf dem Markt. Innerhalb von nur neun Tagen haben sich bereits 12,2 Millionen Menschen die vom Robert-Koch-Institut herausgegebene App heruntergeladen. Darunter auch einige im Kreis Lindau. Wir haben die Vertreter des Landkreises und der Kommunen nach ihrer Meinung und Nutzung gefragt.
Von Viktoria Benz

Region – Seit Markteinführung haben sich 12,2 Milionen Menschen (Stand 23. Juni) die App heruntergeladen, die einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten soll. Landrat Elmar Stegmann begrüßt die digitale Unterstützung im Kampf gegen das Virus. Allerdings habe er bislang noch keine Erfahrung mit der App gesammelt. „Wir möchten uns erst ein Bild machen, bevor wir Aussagen treffen“, schreibt er auf Anfrage des Südfinders. Lindaus Oberbürgermeisterin Claudia Alfons hat hingegen lange auf die App gewartet. „Ich habe sie mir heruntergeladen – was erfreulich unkompliziert war, da man sich zur Nutzung nicht anmelden muss o. ä. Wir müssen alles tun, damit es zu keiner zweiten Welle der Corona-Pandemie kommt. Doch auch wenn man die App nutzt, gilt weiterhin: Oberstes Gebot ist Abstand halten – auch wenn das Wetter noch so sehr zum geselligen Beisammensein einlädt! Außerdem gilt weiter: In Bussen, Bahnen, Geschäften und öffentlichen Einrichtungen und ähnlichem, Mund und Nase bedecken!“
Wolfgang Strohmaier, Bürgermeister in Hergensweiler, hingegen, hat sich wie Claudia Alfons die App bereits am ersten Tag der Erscheinung aufs Handy geladen. „Ich halte die App für geeignet, einen Beitrag zur Nachverfolgung von problematischen Kontakten zu leisten. Auch wenn sich zurzeit viele Menschen fälschlicherweise in Sicherheit wiegen, wird die App künftig hierbei eine wichtige Rolle spielen. ‚Viel hilft viel’. Und ich hoffe, dass viele ähnlich denken.“
Auch Scheideggs Bürgermeister Ulrich Pfanner nutzt die App. „Die Corona-App ist bestimmt ein gutes Instrument, das der Eindämmung des Corona-Virus beiträgt. Alles, was dazu hilft, ist deshalb zu begrüßen.“ Der gleichen Meinung ist Tobais Paintner, Bügermeister in Weiler-Simmerberg. Er sagt: „Grundsätzlich finde ich die Corona-App eine gute Geschichte. Der Erfolg des Ganzen hängt natürlich vom Nutzverhalten der Bürger ab. Ich hoffe, die App kann einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten.“
Nonnenhorns Bürgermeister Rainer Krauß hat die App bislang nicht auf seinem Handy, will sie aber dieser Tage noch installieren. Er sagt: „ In Bezug auf den Datenschutz bin ich mit diesen Dingen eher sehr zurückhaltend. Aus diesen Gründen bin ich auch sonst privat nicht in sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder SnapChat unterwegs. Aber die App erscheint mir für einen begrenzten Zeitraum durchaus vernünftig.“ Seine Motivation begründet er mit dem steigenden Risiko durch den Wegfall der Reisebeschränkungen und der Lockerungen.
Markus Reichart, Bürgermeister in Heimenkirch, hingegen nutzt die App nicht. Er sagt: „Sie ist aus meiner Sicht kein probates Mittel, um die Ursachen der aktuellen Krise in den Griff zu bekommen. Mit der App erfolgt der Versuch, die Symptome abzumildern. Ich könnte mir vorstellen, dass es im einen oder anderen Fall das Sicherheitsgefühl der User stärkt. Ich respektiere es absolut, wenn jemand von der App überzeugt ist und diese nutzt. Für mich gilt jedoch: Abstand wahren und den gesunden Menschenverstand walten lassen.“ Seiner Meinung nach zeige die aktuelle Pandemie die Probleme des globalisierten Systems beschleunigt und transparenter auf, als es bisher der Fall war. Das beginne bereits bei der Polarisierung in Politik und Gesellschaft, wenn es darum gehe, wer nun recht habe mit seinen Meinungen und Entscheidungen. So auch beim Thema „Corona-App“. Reichart sagt: „Einerseits werden Personen selbst mit differenzierten Sichtweisen schnell als Verschwörungstheoretiker abgestempelt. Auf der anderen Seite werden Menschen als Lemminge verunglimpft, weil sie alles machen, was von staatlicher Seite vorgegeben wird (z. B. die Corona-App nutzen), angeblich ohne die Sinnhaftigkeit zu hinterfragen.“ Reichart haben die Entwicklungen der letzten Monate gezeigt, dass es an der Zeit ist, umzudenken. Zeit zu überlegen, wie sich Nachhaltigkeit in den eigenen Alltag integrieren lasse. „Mit Blick auf unseren Landkreis ist zu beobachten, dass die Wertschätzung für regional erzeugte Produkte in den Monaten der Krise gestiegen ist. Für eine landwirtschaftlich geprägte Region ein kleiner (aber feiner) Fingerzeig nach oben!“
Ausgabe 17.06.2020
„Bildlich beschrieben, ist es wie ein Tsunami, wir warten nur noch auf die Flutwelle“
Der Zugang zur Beratungsstelle der Caritas Lindau ist seit Monaten für viele Klienten stark eingeschränkt. Hinzu kommt eine steigende Nachfrage von Hilfesuchenden, die bislang keinen Bedarf hatten. Auch in den Tafelläden hinterlässt die Corona-Krise ihre Spuren. Der Südfinder hat bei den Zuständigen nachgefragt:
Von Viktoria Benz

Region – Aufgrund der Kontaktbeschränkungen ist die Beratungsstelle der Caritas Lindau seit März geschlossen. Ein wichtiger Ort, an dem in Not geratene Menschen in der Regel zweimal die Woche – auch ohne Termin – um Hilfe suchen können. „Die aktuelle Lage hat den Zugang zur Beratungsstelle für unsere bisherige Klientes stark eingeschränkt und ist für sie eine Hürde geworden“, sagt Katharina Pschibul, Sozialarbeiterin der Caritas. Zwar erfolge weiterhin die Beratung per Telefon, Whatsapp oder E-Mail, doch in einigen Fällen sei der persönliche Kontakt für eine zielführende Beratung essenziell oder Voraussetzung. „Viele von ihnen sind technisch nicht entsprechend ausgestattet, um mit uns auf diesen Wegen in Kontakt zu treten oder es scheitert am Guthaben, um die dafür notwendigen Geräte zu bedienen, andere wiederum sind aufgrund der Sprachbarriere eingeschränkt.“ In dringenden Ausnahmefällen komme es daher auch mal vor, dass eine Beratung am Fenster erfolge, wie etwa für eine Dokumentenabgabe, so Pschibul weiter. Als Folge beobachtet die Sozialarbeiterin einen leichten Rückgang in der Beratung der von Armut betroffenen Klientels. Reichlich zu tun habe sie und ihre Kollegen trotzdem. Denn auf der anderen Seite bemerkt sie eine tendenziell steigende Nachfrage von Menschen, die in Zeiten vor Corona noch keinen Bedarf hatten. „Immer mehr Normalverdiener, die nun aufgrund von Kurzarbeit und Entlassungen in finanzielle Nöte geraten, melden sich bei uns.“ Ihrer Einschätzung nach wird die Krise für einige Menschen noch lange Nachwehen haben. Caritas-Geschäftsführer Harald Thomas veranschaulicht die Situation anhand einer Naturkatastrophe: „Bildlich gesehen, ist es wie ein Tsunami, wir warten nur noch auf die Flutwelle.“ Die Betroffenen werden dann beispielsweise über die unterschiedlichen Möglichkeiten beraten, welche Hilfen vom Staat beantragt werden könnten, wie etwa einen vereinfachten Zugang zum Kindergeldzuschlag. „Einmal haben wir auch eine Soforthilfe beantragt, die allerdings nicht ausreicht, um eine Familie zu ernähren“, nennt Pschibul ein Beispiel.
Als Alternative für die Versorgung von Lebensmitteln dient der Tafelladen der Caritas, der jedoch auch lange Zeit vom Lockdown betroffen war. „In den Monaten, als die Läden in Lindau und Lindenberg noch geschlossen hatten, haben wir Bedürftige mit Lebensmittelpaketen versorgt, die von Bürgern gespendet und von ehrenamtlichen Helfern mit Terminvereinbarung vor den Tafeln ausgegeben wurden.“ Seit 11. Mai haben die Tafelläden wieder geöffnet. „Derzeit sind rund 300 Ausweise im Umlauf, die zum Einkauf berechtigen. Infolge der Corona-Krise sind ein paar wenige dazugekommen.“ Darüber hinaus mussten die Einkaufsbedingungen angepasst werden, die weitere Folgen nach sich ziehen.
Für gewöhnlich sind die Inhaber eines Ausweises berechtigt, sechs Mal die Woche im Tafelladen einzukaufen. „Weil wir so viele Bedürftige haben und parallel nur eine bestimmte Anzahl an Leuten in den Laden lassen dürfen, können die Menschen derzeit nur einmal die Woche im 30-Minuten-Takt im Tafelladen einkaufen“, erklärt Harald Thomas. Dies hat zur Folge, dass der Müllanteil gestiegen ist. „Es ist sehr schade, aber wir haben aktuell tatsächlich mehr Ware als Kunden.“
Längere Öffnungszeiten für eine bessere Streuung seien jedoch nicht möglich, da die Helfer in den Läden alle ehrenamtlich aktiv sind. „Es kann durchaus sein, dass wir vorläufig in der Beratungsstelle alles per Termine organisieren oder die Menschen längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.“
Denn selbst in der Kurberatung stehe einiges an Arbeit an, obwohl die Mutter-Kind-Kuren allesamt bis Ende Juli geschlossen bleiben. „Wir stehen mit den Menschen in Kontakt, die bereits eine Kur bewilligt bekommen haben und informieren sie über Updates von Seiten der Regierung, weitere Lockerungen und schließlich über den möglichen Antritt ihres verschobenen Kuraufenthalts.“ Die Menschen in Kureinrichtungen in anderen Bundesländern zu verlegen sei nicht möglich, da auch dort ein Rückstand bestehe und jede Einrichtung nur reduziert belegt werden könne.
Ausgabe 10.06.2020
„Die letzten Wochen waren ein Selbstliebetest“
Dr. Maurer, Chefarzt der Oberberg Fachklinik Scheidegg, spricht über Krisenbewältigung und wie Resilienz gestärkt werden kann

Die aktuelle Pandemie stellt jeden vor große Herausforderungen – beruflich wie privat. Dr. med. Wolf-Jürgen Maurer, Chefarzt der ehemaligen Privatklinik Hubertus, die im vergangenen Jahr in die Oberberg Gruppe als Oberberg Fachklinik Scheidegg integriert wurde, spricht im Interview darüber, wie unterschiedlich sich Krisen auf Menschen auswirken können. Auch gibt der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Tipps, wie Krisen bewältigt werden können.
Von Viktoria Benz
Herr Dr. Maurer, viele Menschen sind besorgt aufgrund der aktuellen Lage. Haben Sie seit Ausbruch der Corona-Pandemie mehr Patienten an der Oberberg Fachklinik Scheidegg?
Zu Beginn waren viele Menschen panisch und haben deshalb den Kontakt zu Ärzten gemieden. Mit den Lockerungen jedoch, die schrittweise umgesetzt werden, werden auch die Menschen wieder mutiger. So konnten wir in unserer Klinik vor allem in den letzten drei Wochen eine rasant steigende Nachfrage beobachten. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage behandeln wir nur in kleinen Gruppen und haben derzeit alle situationsspezifischen Kapazitäten ausgeschöpft. Die Krise wird uns das Jahr über noch begleiten. Die Forschung zeigt, dass noch viele Patienten aufgrund zeitverzögerter Beschwerden folgen werden.
Wie unterschiedlich kann sich denn eine solche Krise auf die Menschen auswirken?
Wenn dem Menschen sicher geglaubte Gewissheiten wegbrechen, dann reagiert er in der Regel erst einmal panisch. Viele Menschen geraten dann nicht nur in gesundheitliche, sondern auch in finanzielle und vor allem in emotionale und Beziehungs-Krisen. Auf längere Zeit betrachtet sind die Reaktionen sehr unterschiedlich: Während bei dem einen die immer gleichen Gedanken im Kopf herumkreisen, vernebelt wie im Smog, zeigt der andere die Kompetenz eines Stehaufmännchens und geht aus der Krise gestärkt hervor.
Und wie schafft man es die Resilienz – also die psychische Widerstandskraft – zu stärken, um als ‚Stehaufmännchen’ aus der Krise zu gehen?
Der Kern der Resilienz ist das unerschütterliche optimistische Vertrauen in die eigene Fähigkeit, mit allen Veränderungen, die das Leben von uns fordert, flexibel, kreativ und lösungsorientiert umgehen zu können.
Welche Faktoren beeinflussen denn die Resilienz?
Wesentliche Einflussfaktoren sind die frühen Beziehungserfahrungen in der Familie und die soziale Unterstützung des Betroffenen, seine kulturelle Umgebung, seine schulische Umgebung, seine Intelligenz, seine emotionale Intelligenz und seine mehr oder weniger aktive Einstellung zu Problemen.
Welche Eigenschaften können im Kindesalter gefördert werden, um Resilienz zu stärken?
Obwohl Resilienz sicher auch etwas mit genetischen Anlagefaktoren als auch mit frühen Beziehungserfahrungen und der Ausbildung des Urvertrauens zu tun hat, ist Resilienz in jedem Lebensalter, und natürlich vor allem in frühen Lebensaltern förderbar. Hier zählt vor allem das geeignete Vorbild, die einfühlsame bedingungslose Akzeptanz der Person des Kindes verbunden mit Ermutigung und Zutrauen, eigene Lösungen zu finden. Eigenschaften, die stark machen, sind unter anderem Beziehungsfähigkeit, Eigenantrieb, Glaube, Hoffnung, Selbständigkeit, Phantasie, Kreativität, Unabhängigkeit, Distanz, Humor, Kraft, Entschlossenheit, Verantwortungsbewusstsein, Aufrichtigkeit, Mut, Einsicht und Reflexionsfähigkeit. All diese Eigenschaften können bereits im Kindergartenalltag gefördert werden.
Die Krise beeinflusst auch unser Sozialverhalten: Man lebt isoliert und begegnet sich auf Abstand. Was macht das mit uns Menschen?
Die letzten Wochen waren ein Selbstliebetest, der jedem gezeigt hat, ob er sich selbst aushalten kann. Durch die coronabedingte Zwangsbremsung geht es nun ums Lassen. Und genau das sollte man als Chance sehen: Die Muße sollte zu der Erkenntnis genutzt werden, dass das Leben nicht später, sondern immer jetzt stattfindet und, statt weiter kopflos oder panisch bzw. trotzig herumzurennen und sich und Andere zu gefährden, sich wichtige Fragen zu stellen wie: Wie will ich eigentlich leben? Was brauche ich wirklich und was sind meine Grundbedürfnisse und was nur eingeredete Begierden? Wann ist es genug mit der Hetzerei und dem faustischen Größenwahn, alles kontrollieren und beherrschen zu können? Was tut mir wirklich gut?
Und was ist mit den Menschen, die es nicht schaffen, sich damit auseinanderzusetzen und stattdessen ständig am Grübeln sind? Wie können sie ihren Fokus auf etwas anderes lenken?
Mithilfe des Wortes „BERLIN“ kann man es schaffen, seinen Fokus zu verändern und sich besser zu fühlen. B steht für Body: Was tut dem Körper gut? Vieles ist denkbar und sollte probiert werden: Bewegung, Sport z. B. Yoga oder progressive Muskelentspannung. E steht für Emotion: Da geht es um Achtsamkeitsübungen, das beginnt mit bewusstem Atmen. Eine Hand aufs Herz, eine Hand auf den Bauch und dann drei Sekunden einatmen, sieben Sekunden Atem anhalten und acht Sekunden tief und laaangsam in den Bauch mit einem Seufzer wieder ausatmen. R steht für Ressourcen: Was hält mich? Oft sind das Beziehungen oder Neigungen und Talente, die Kraft geben. Widmet man sich diesen Ressourcen, schöpft man Energie. L steht für Liebe, Nähe, Partnerschaft, Beziehungen, in denen man sich geborgen und sicher fühlt. Aber auch Vertrauen und Sinn finden z. B. in Spiritualität oder einem positiven Glauben. I steht für Imagination: In der Vorstellungsfähigkeit, in positiven Bilder- und Fantasiereisen liegt eine große Kraft. Der Körper reagiert auf die Bilder, die der Kopf liefert. Beim Grübeln produziert das Gehirn negative Bilder, die in uns negative Gefühle auslösen. Positive Imagination ist daher besonders wichtig. N wie Natur: Rausgehen, Luft, Licht und Sonne tanken. Waldbaden tut der Seele gut. Aber auch Parks und Tiere bringen uns in gute Stimmung.
Tourismus in Lindau läuft wieder an
Sommerliche Temperaturen und strahlender Sonnenschein:

Besser hätten die Pfingstferien nicht beginnen können. Mit weiteren Lockerungen der Corona-Einschränkungen hat nun auch in Lindau endlich die Saison begonnen, auf deren Start die Akteure der Inselstadt sehnsüchtig gewartet haben.
Von Viktoria Benz
Lindau – Dass das Pfingstwochenende viele Touristen nach Lindau locken wird, damit hat die Lindau Tourimus und Kongress GmbH (LTK) im Zuge einiger Lockerungen der Corona-Einschränkungen gerechnet. Denn seit Samstag, den 30. Mai dürfen wieder Campingplätze,
Hotels, Pensionen und Jugendherbergen Gäste empfangen. LTK-Geschäftsführer Carsten Holz sagt: „Es gingen relativ viele aktuelle und kurzfristige Anfragen bei der Tourist-Information und über die Social-Media-Kanäle ein. Die Mehrzahl der Anfragen betraf Ferienwohnungen für einen Aufenthalt von vier Tagen im Schnitt. Viele Buchungen wurden auch schon länger im Voraus getätigt.“ Darüber hinaus freuten sich weitere Akteure über Aufhebungen einiger Verbote im im Verkehrs- und Tourismusbereich. So sind seit Samstag wieder Stadt- und Gästeführungen erlaubt, auch Seilbahnen dürfen wieder den Betrieb aufnehmen. Mit einem etwas modifizierten Vorsaison-Fahrplan befördert nun auch die Bodensee-Schifffahrt wieder Gäste an den Lindauer Hafen. Die Historische Schifffahrt Bodensee nimmt ab Juli wieder den Betrieb auf. Trotz der noch immer geltenden Kontaktbeschränkungen zieht die Stadt Lindau ein positives Fazit. Pressesprecher Jürgen Widmer sagt: „Unserer Beobachtung nach haben sich die Menschen am Pfingstwochenende an die Corona-Vorgaben gehalten.“ Gleiches bestätigt auch Christian Wild, stellvertretender Dienstleiter der Polizeiinspektion Lindau auf Anfrage des Südfinders. „Für uns war es ein normal touristisches Wochenende ohne besondere Auffälligkeiten.“ Zu beobachten war lediglich ein hohes Verkehrsaufkommen, vor allem am Karl-Bever-Platz, spätestens aber am Pfingstmontag schien die Lage sich beruhigt zu haben. Jürgen Widmer sagt: „Am Montag haben mehr Besucher den Shuttleparkplatz auf dem ehemaligen Cofely-Gelände neben dem Lindaupark genutzt. Nun wollen wir schauen, dass wir die Verkehrsführung weiter optimieren und die Beschilderung noch offensichtlicher machen.“
Schließlich war das vergangene Wochenende erst der Startsschuss für die Saison. Denn bereits in der zweiten Pfingstwoche folgen weitere Lockerungen, wie etwa die Öffnungen von Freibädern und Außenanlagen von Badeanstalten. Auch Fitnessstudios und Tanzstudios dürfen ab 8. Juni wieder öffnen. Aufgehoben wird außerdem das Trainingsverbot von Teamsportarten bis zu 20 Personen im Freien.
Im Hinblick auf die Grenzöffnung am 15. Juni erwartet LTK-Chef Carsten Holz, dass sowohl viele Lindauer als auch die österreichischen Nachbarn von der wiedererlangten Reisefreiheit verstärkt Gebrauch machen werden. Trotz des zu erwartenden ansteigenden Tourismus arbeite die LTK derzeit im Marketing – auf die aktuelle Phase bezogen – eher defensiv. Der Kontakt zu den Gästen werde über alle Kommunikationskanäle gehalten und Interessenten mit aktuellen Infos versorgt. „Es gibt keine explizite Kampagne, mit der die Wiedereröffnung kommuniziert bzw. beworben wird. Uns ist auch bewusst, dass es schnell zu einer möglichen Überlastung von öffentlichen Kapazitäten kommen kann. Deshalb agieren wir derzeit sehr behutsam und werden genau schauen, wie sich die erste Pfingstwoche entwickeln wird. Wir stehen in engem Austausch mit den Beherbergungsbetrieben einerseits und den Ordnungsbehörden andererseits.“
Neben der Reisefreiheit folgen weitere Lockerungen von Corona-Einschränkungen: Veranstaltungen sind ab 15. Juni mit bis zu 50 Personenen in geschlossenen Räumen erlaubt, im Freien sogar mit bis zu 100 Personen. Allerdings gelten dann strengere Regeln. Die Zuschauer müssen dabei die ganze Zeit Masken tragen. Sofern das derzeit noch fehlende Hygienekonzept erarbeitet wurde, dürfen dann auch Kinos öffnen. Man geht davon aus, dass die Regeln ähnlich aufgestellt werden wie auf öffentlichen Veranstaltungen.
Ausgabe 20.05.2020
„Der erste Tag war ernüchternd“
So langsam kehrt wieder etwas Normalität zurück in den Alltag, der seit der Corona-Krise eingeschränk ist. Geschäfte und Spielplätze haben geöffnet und auch der Besuch in Krankenhäusern und Pflegeheimen ist seit 9. Mai unter strengen Auflagen wieder gestattet. Seit Montag dürfen nun auch die Gastronomen den Betrieb wieder aufnehmen.

So langsam kehrt wieder etwas Normalität zurück in den Alltag, der seit der Corona-Krise eingeschränk ist. Geschäfte und Spielplätze haben geöffnet und auch der Besuch in Krankenhäusern und Pflegeheimen ist seit 9. Mai unter strengen Auflagen wieder gestattet. Seit Montag dürfen nun auch die Gastronomen den Betrieb wieder aufnehmen.
Von Viktoria Benz
Lindau/Region – Die Gastronomen haben lange auf die Lockerung der Corona-Einschränkung gewartet: Seit Montag dürfen wieder Restaurants und Cafés öffnen. Für alle gelten strenge Auflagen, die sie nun in der ersten Woche im Außenbereich und ab dem 25. Mai dann auch im Innenbereich umsetzen müssen. So war jedes
Lokal angehalten, ein Hygienkonzept zu erarbeiten. „Wer öffnen möchte, muss die Tische mit ausreichend Abstand platzieren. Dadurch fallen in einigen Lokalen bis zu 30 Prozent an Plätzen weg“, sagt Ludwig Gehring, Dehoga-Vorstand und Betreiber des Bayerischen Hofs in Lindenberg. „Zusätzlich sind wir angehalten, Hygienestationen mit ausreichend Desinfektionsmittel einzurichten und die Speise- und Getränkekarten umzumodellieren, damit sie nach jedem Gebrauch desinfiziert werden können.“ Ferner wird empfohlen, die Gäste am Eingang zu registrieren, um im Falle einer bestätigten Corona-Infizierung die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls anwesenden Gäste informieren zu können. „Das machen nicht alle. Verpflichtend ist allerdings die Zuweisung der Gäste an einen Tisch. Beim Betreten des Lokals gilt die Maskenpflicht, am Platz wiederum darf der Mundschutz abgenommen werden.“
Robert Kainz, Vorstand der Lindauer Interessengemeinschaft „Zukunft Insel“, hat deshalb noch vor der Lockerungsmaßnahme in der Facebookgruppe „Du weißt, dass du aus Lindau bist …“ um Verständis gebeten, für all diejenigen, die aufgrund des damit zusammenhängenden Mehraufwands oder des nicht vorhandenen Platzes, nicht ihre Türen öffnen werden. Auf der Lindauer Insel betreffe dies allerdings nur das Café Mokka, sagte Kainz auf Anfrage des Südfinders. Alle anderen Gastronomen werden den Betrieb wieder aufnehmen. Einige von ihnen haben unter anderem bei der Stadt um eine Genehmigung für die Vergrößerung ihrer Außenflächen angefragt, sagt Jürgen Widmer, Pressesprecher der Stadt Lindau, auf Anfrage des Südfinders. „Wir sind derzeit mit den Betroffenen in Gesprächen und kümmern uns darum, dass wir für alle eine großzügige Lösung finden werden.“ Der fehlende Platz macht sich auch bei Ludwig Gehring im Bayerischen Hof in Lindenberg bemerkbar. „Der erste Tag war sehr ernüchternd. Es war wenig los, da meine Gastwirtschaft ziemlich klein ist.“ Andere Gastronomen in Lindenberg, vor allem mit jüngerem Publikum, hatten hingegen ein gutes Geschäft, berichtet Gehring.
Ausgabe 14.05.2020
Landkreis kassiert Corona-Bußgelder in Höhe von 22000 Euro
„Klar dominierend sind hierunter Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung mit 360 Bußgeldanzeigen, gefolgt von unzulässigen Menschenansammlungen mit rund 50 Anzeigen“

Landkreis – Seit Inkrafttreten der Maßnahmen zum Infektionsschutz ist es im Landkreis Lindau zu rund 460 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Regeln der Rechtsverordnung gekommen. „Klar dominierend sind hierunter Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung mit 360 Bußgeldanzeigen, gefolgt von unzulässigen Menschenansammlungen mit
rund 50 Anzeigen“, sagt Dominic Geißler, Polizeihauptkommissar und Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West auf Anfrage des Südfinders. Die Höhe der Bußgelder liegen je nach Verstoß zwischen 150 und 500 Euro. „Insgesamt wurden Ordnungswidrigkeitenanzeigen im Gesamtvolumen von circa 22000 Euro angeordnet“, ergänzt Angela Wolf vom Landratsamt Lindau. Die Gelder, die in den Haushalt des Landratsamts fließen, wurden allerdings noch nicht endgültig als „Einnahmen“ verbucht, da derzeit bei etlichen Verfahren noch Anhörungen laufen und deshalb nicht ausgeschlossen werden kann, dass noch Verfahren eingestellt werden.
So wirkt sich Corona auf den Arbeitsmarkt aus
Im Landkreis Lindau haben 902 Betriebe für 10129 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet

Die Corona-Pandemie stellt den privaten und beruflichen Alltag völlig auf den Kopf. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit zieht sich durch die gesamte Wirtschaft. Auch auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Lindau hinterlassen die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus ihre Spuren.
Von Viktoria Benz
Landkreis Lindau – Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist jeder in einer gewissen Art und Weise beruflich von den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus Covid-19 betroffen.
Während sich die einen glücklich schätzen dürfen, weil sie „nur“ von Kurzarbeit betroffen sind, haben andere gänzlich ihren Job verloren und stehen nun vor der Herausforderung, einen neuen zu finden: auf einem Markt, der krisenbedingt weniger Arbeitsstellen bietet.
Zwar haben Betriebe auch während der Pandemie neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet, trotzdem geht Reinhold Huber, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Kempten/Memmingen davon aus, dass der tatsächliche Bedarf der Betriebe an Arbeitskräften niedriger sein dürfte, als sich dies in der aktuellen Gesamtzahl von 1078 Stellenangeboten widerspiegelt. Er sagt: „Meine Kollegen aus dem Arbeitgeberservice sind seit dem Ausbruch der Pandemie vorrangig mit der Beratung von Betrieben rund um das Thema Kurzarbeit beschäftigt“. Denn bereits in der zweiten Märzhälfte zeigten zahlreiche Betriebe eine Verkürzung der Arbeitszeit an. Während in der Finanzkrise 2008/2009 insbesondere Industriebetriebe von Kurzarbeit betroffen waren, treffe es dieses Mal deutlich mehr Branchen. „Im Landkreis Lindau waren es 902 Betriebe, die im März und April für 10129 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet haben.“ Allerdings stehe die endgültige Zahl der Mitarbeitenden, die tatsächlich verkürzt arbeiten, sowie der Umfang der Verkürzung erst in einigen Wochen fest, so Huber weiter. „Auch wenn es aktuell noch keine Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit gibt, ist davon auszugehen, dass das Gesamtvolumen merklich höher liegt als zur Finanzkrise. So hatten im Mai 2009 im Landkreis Lindau nur 56 Betriebe für 2214 Mitarbeitende Kurzarbeitergeld bezogen. Der Mai 2009 war somit der Monat, in dem es seinerzeit die höchste Zahl an Kurzarbeitern im Landkreis Lindau gab.“
Die erst vor wenigen Tagen erfolgten Lockerungen bzw. in der Gastronomie noch anstehenden Lockerungen werden jedoch schrittweise zu einem Rückgang bei verkürzt arbeitenden Beschäftigten führen.
Darüber hinaus sind 1473 Menschen (Stand April) im Landkreis arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind es im Monat April 484 Kräfte mehr, die in diesem Jahr bei den Vermittlern arbeitslos gemeldet sind. „So gab es eine Steigerung um knapp 50 Prozent“, sagt Huber. Von der Arbeitslosigkeit am stärksten betroffen ist das verarbeitende Gewerbe (Produktion/Fertigung) mit insgesamt 371 Menschen, gefolgt von Handel, Vertrieb und Tourismus mit 357 arbeitslosen Kräften sowie Verkehr und Logistik mit 354 Arbeitslosen.
Ausgabe 06.05.2020
„Die Gesellschaft kann mal auf Botox verzichten“
Prof. Mang stellt 24 Betten zur Verfügung

Schönheitschirurg Werner Mang hält nichts von Schönheits-OPs während der Corona-Krise. „Die Gesellschaft kann in dieser Zeit auch mal auf Botox und aufgespritzte Lippen verzichten“, sagte der Leiter der Bodenseeklinik in Lindau der Deutschen Presse-Agentur.
Lindau – (dpa) Prof. Mang rief seine Kollegen dazu auf, während der Corona-Krise Betten für andere Krankenhäuser freizuhalten.
Seine Einrichtung stelle bis zum 15. Mai 24 Betten für „Nicht-Corona-Patienten“ zur Verfügung, wolle dies mit einem großen Teil aber auch danach tun. „Jeder wird in dieser Zeit Verluste hinnehmen müssen“, sagte Mang mit Blick auf seine Branche. „Ich sehe in der Krise aber auch einen Reinigungsprozess.“ Wer sich auf nicht notwendige Eingriffe spezialisiert habe, werde Probleme bekommen, „weil die Menschen sich hoffentlich darauf besinnen, dass Gesundheit das höchste Gut ist.“
50 Prozent der Operationen in der Bodenseeklinik seien dagegen medizinisch notwendige Rekonstruktionen oder Missbildungskorrekturen. „Deshalb gehe ich davon aus, dass es uns auch in 30 Jahren noch geben wird“, so Mang.
Gartenschau trotzt Corona
„2021 sollten wir nutzen, um die Welt wieder positiver zu sehen“

Die Geschäftsführung der „Natur in Lindau gGmbH“ will an der Gartenschau 2021 in Lindau festhalten, auch wenn die Landesgartenschau in Überlingen
und die Landesgartenschau in Ingolstadt wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden.
Lindau
– „Dies werden wir dem Aufsichtsrat am kommenden Montag so empfehlen“, so Geschäftsführerin Claudia Knoll. Dafür gibt es aus Sicht Lindaus gute Gründe. So liegen die Vorbereitungen allesamt im Zeitplan. Die Bauarbeiten schreiten beispielsweise bei den Uferstufen, im Luitpoldpark und im Bürgerpark zügig voran. Diese Orte liegen aber allesamt im „Sommer-Wohnzimmer“ der Lindauer. „Dieses Wohnzimmer wollen und können wir ihnen nicht für ein weiteres Jahr wegnehmen“, sagt Knoll. „Die nahegelegene Landesgartenschau in Überlingen auf baden-württembergischer Seite ist aus unserer Sicht keine Konkurrenz, sondern ein attraktiver Partner. Wir werden uns um eine enge Kooperation bemühen“, so Knoll.
Rückendeckung bekommt sie hier von Carsten Holz, dem Geschäftsführer der Lindauer Tourismus- und Kongress GmbH (LTK): „Für die Tourismusregion Bodensee sehe ich durch die beiden Gartenschauen ein großes zusätzliches Potenzial.“
Knoll fügt noch einen weiteren Aspekt hinzu. „2021 sollten wir nutzen, um die Welt wieder positiver zu sehen. Mit der Gartenschau haben wir eine Veranstaltung, die zusammen mit dem Angebot der Hoteliers, Gastronomen und Einzelhändler für Aufbruchsstimmung in Lindau sorgen könnte. Wir werden uns als weltoffene und freundliche Gastgeber präsentieren“, blickt sie voraus.
Ausgabe 15.04.2020
Grenzübergang möglich
Polizei lässt Menschen nicht passieren

Noch an Karfreitag teilte Landrat Elmar Stegmann in einer Pressemitteilung mit, dass Lebenspartner, die derzeit durch die Landesgrenzen getrennt werden, sich über Ostern besuchen dürfen. Doch einige von ihnen wurden an der Grenze zwischen Österreich und Lindau von der Bundespolizei zurückgeschickt.
Lindau – Seit der Wiedereinführung der Grenzkontrollen am 16. März konnten sich hunderte Paare nicht mehr treffen. Das hätte sich nun zu Otern ändern sollen. Landrat Elmar Stegmann sagt: „Es hatten sich in der vergangenen Woche Betroffene gemeldet, die um Unterstützung gebeten haben.“ Das Landratsamt Lindau hat daraufhin die rechtliche Auslegung der am Donnerstag in Kraft getretenen Einreise-Quarantäneverordnung über das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege prüfen lassen. Dieses hat am Freitag die gute Nachricht verkündet, dass der Besuch eines Lebenspartners auch über die Landesgrenze hinweg möglich ist. Auch der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner hatte berichtet, dass aufgrund von Neuregelungen an der Grenze Lebenspartnern ein Besuch nun wieder gestattet ist.
Laut Bayerischem Staatsministerium darf ein in Deutschland lebender Partner seinen Lebenspartner im Ausland besuchen, er muss jedoch innerhalb von 48 Stunden wieder nach Deutschland zurückkehren. Auch der im Ausland lebende Partner kann seinen Lebenspartner in Deutschland besuchen, unabhängig davon, ob er sich vor Grenzübertritt länger als 48 Stunden im Ausland aufgehalten hat. Dies wurde allerdings von den vorgesetzten Dienststellen der Bundespolizei entgegen dieser Regelung nicht umgesetzt. „Ich habe mich mit diesem Problem unverzüglich an die Bayerische Staatsregierung gewandt, um eine Lösung herbeizuführen“, so Stegmann. „Bislang können wir nichts Neues berichten, da wir noch immer keine Antwort erhalten haben“, sagt Sybille Ehreiser, Pressesprecherin des Landratsamtes, am Dienstag auf Nachfrage des Südfinders. Vibe
Corona-Krise stellt Landwirte vor neue Herausforderungen

Auch die Bauern sind von der Corona-Krise hart betroffen: Während Spargel sprießen und Erdbeeren reifen, fehlt es auch hierzulande an Erntehelfern auf den heimischen Höfen. Die gute Nachricht: Der Bund hat deshalb die Einreisebeschränkungen für ausländische Saisonarbeitskräfte gelockert. Die schlechte: Die Bauern müssen sich dabei an strenge Vorgaben halten. Zudem ist noch unklar, ob die Lockerung die diesjährige Ernte sichern werde. Deshalb hoffen die Bauern zusätzlich auf die Mithilfe der Bürger im Landkreis.
Von Viktoria Benz
Landkreis Lindau – Bis Ende Mai werden laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft etwa 100 000 Sasionarbeiter deutschlandweit in der Landwirtschaft benötigt. Deshalb hat der Bund nun eine Lockerung der Einreisebeschränkungen von ausländischen Sasionarbeitskräften beschlossen, jedoch unter strengen Vorgaben, die für die Bauern verpflichtend sind und einen Mehraufwand bedeuten. Da die Regierung nun für April und Mai die Einreise auf 40 000 Saisonarbeiter beschänkt hat, die ausschließlich per Charterflug an insgesamt sieben deutschen Flughäfen einreisen dürfen, bedarf es einer aufwendigeren Vorbereitung durch die Landwirte. Sie sind aufgefordert, sich vor jeder Flugbuchung auf der Internetplattform des deutschen Bauernverbandes zu informieren, ob das Kontingent noch zur Verfügung steht. Zusätzlich müssen die Bauern bei der Einreise ihrer Saisonarbeiter einen Gesundheitscheck veranlassen. Bei vielen Airlines ist dieser Service inbegriffen. Im anderen Fall muss der Landwirt selbst dafür Sorge tragen und medizinisches Personal am Flughafen organisieren, das den Gesundheitscheck durchführt. Er ist außerdem zuständig für den Transfer des Personals vom Flughafen zu seinem Betrieb. Dort müssen die Sasionarbeiter in den ersten 14 Tagen streng getrennt von den anderen Beschäftigten leben und arbeiten und dürfen in diesem Zeitraum das Betriebsgelände nicht verlassen – eine sogennante faktische Quarantäne. Die Arbeit auf dem Feld darf nur in kleinen Gruppen ausgeführt werden. Auch im Wohnbereich gibt es strenge Vorgaben, die den Arbeitgeber vor neue Herausforderungen stellen. So dürfen die Zimmer nur noch in halber Kapazität belegt werden, Ausnahmen bilden Familien. Zusätzlich müssen die Arbeitgeber eine Vielzahl an Hygienemaßnahmen beachten und dokumentieren, um diese bei möglichen Kontrollen dem Gesundheitsamt vorlegen zu können. Dazu gehören unter anderem die Erstellung von Plänen, wann die jeweiligen Arbeitsteams die Gemeinschaftsräume nutzen dürfen, die mehrmals tägliche Reinigung der Räumlichkeiten und die Bereitstellung von Hygieneartikeln wie etwa Desinfektionsmittel und Einweghandtücher.
Deshalb bitten die Bauern um „Ernte-Solidarität“ und hoffen auf die Mithilfe der Bürger im Landkreis. In diesem Zusammenhang fordert die IG Bau Schwaben für die Erntehelfer eine faire Bezahlung, die nicht unter dem Mindestlohn von 9,35 Euro sein dürfe.
Ebenso solle für Saisonarbeiter genauso wie für die Stammbelegschaften in Agrarbetrieben eine Erschwerniszulage entrichtet werden, so Michael Jäger der IG Bau Schwaben. „Immerhin setzen sich die Beschäftigten in der Phase der Corona-Pandemie bei ihrer Arbeit auch einem gewissen gesundheitlichen Risiko aus“. Landwirte in der Region sollten eingearbeitete Saisonkräfte daher „mit einem Lohn nicht unter 11 Euro pro Stunde vom Feld gehen lassen“. Laut Erich Krug, Geschäftsfürer des bayerischen Bauernverbands Kempten/Lindau, sei die Bereitschaft zur Mithilfe bei den Bürgern im Landkreis vorhanden. Er sagt: „Einige Landwirte sind bereits dabei, inländische Arbeitskräfte einzusetzen. Dies ist aber auch mit einem Risiko verbunden, da wir nicht wissen, wie lange diese aufgrund der Arbeitsmarktsituation zur Verfügung stehen.“ Wie sich die Obst- und Gemüsepreise entwickeln werden, kann Erich Krug auf Nachfrage des Südfinders auch nicht beurteilen. „Leider sind die Marktpreise nicht vom höheren Gesamtaufwand des Landwirts abhängig. Er wird vom Einzelhandel festgelegt und dort findet der Aufwand des Landwirts keine Berücksichtigung.
„Shutdown“ bald vorbei?
Bund spricht über Lockerung – Inselkaufleute sind gespannt

Seit gestern dürfen in Österreich kleinere Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte unter strengen Auflagen wieder öffnen. Über eine Lockerung der Corona-Beschränkungen will nun auch Angela Merkel heute mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer sprechen.
Von Viktoria Benz
Lindau – Seit 16. März sind nur noch Lebensmittelgeschäfte, Baumärkte und Apotheken zugänglich für die Bevölkerung. Die Gewebetreibenden wie etwa die Kaufleute auf der Lindauer Insel hingegen erleben derzeit durch den „Shutdown“ einen Stillstand. Deshalb hat die Interessengemeinschaft „Zukunft Insel“ vor rund einer Woche eine Einkaufsplattform im Internet eingerichtet, um weiterhin den Kunden ihre Produkte anbieten zu können. Laut Vorstandssprecher Robert Kainz sei die Nachfrage zu Beginn zögerlich gewesen. Danach seien jedoch immer mehr Bestellungen in Auftrag gegeben worden. „Da sich diese Website kontinuierlich erweitern wird, bringt dies auch mittelfristig immer mehr Kunden dazu, über dieses Portal Einkäufe zu tätigen“, schreibt er auf Anfrage des Südfinders. Bislang seien Getränke und Spirituosen gefolgt von Textilien und Accessoires am meisten nachgefragt worden. Besonders verlockend ist der inbegriffene Service. Noch am selben Tag der Bestellung wird nach telefonischer Absprache die Ware geliefert, ab einem Warenwert von 50 Euro sogar kostenlos. Trotz der Nachfrage, die sich innerhalb einer Woche positiv entwickelt habe, hoffen die Kaufleute auf eine baldige Lockerung der Beschränkungen. „Denn ein Webportal kann niemals den direkten Kontakt zwischen Geschäft und Kunde ersetzen. Wir werden das eine tun ohne das andere zu lassen und nach wie vor unseren Schwerpunkt auf ein angenehmes und durch Beratung und den direkten Kontakt positiv geprägtes Einkaufserlebnis legen. Ein Lächeln ins Gesicht eines Kunden ist nicht durch ein Foto im Internet zu ersetzen“, sagt Kainz. Außerdem würde sich dies besonders positiv und motivierend auf die Mitarbeiter auswirken, deren Arbeitsplatz sichern und die dringend benötigten Einnahmen zur Kostendeckung bzw. minderung, auswirken, so Kainz weiter. Nach wie vor ist es fraglich, ob sich die Lockerung der Öffnungszeiten als rentabel erweisen würden. Vor allem im Hinblick auf das gesundheitliche Risiko und der aktuell noch andauernden Anordnungen seitens der Regierung, zum Beispiel Ausgangsbeschränkungen und Reiseverbote. „Das hängt von der Akzeptanz und Bereitschaft der Konsumenten ab, in nach wie vor von medizinischer Unsicherheit geprägten Zeiten zur Tagesordnung überzugehen. Generell ist aber davon auszugehen, das bei geöffneten Geschäften auch ein Abverkauf erfolgt und somit ein rentabler Umsatz generiert werden kann“, sagt Kainz. Wie sich in diesem Fall die seit 1. April 450 fehlenden Parkplätze auf der Hinetren Insel auf die Geschäfte auswirken werden, beurteilt Kainz wie folgt: „Nachdem davon auszugehen ist, dass die Lockerung der bestehenden Regeln erst nach und nach umgesetzt und dadurch eine langsame Erhöhung des Parkplatzbedarfs eintreten wird, dürfte ein Engpass erst dann spürbar werden, wenn der Status Quo der vergangenen Sommermonate erreicht wurde. Wir dürfen jedenfalls alle gespannt sein, was in dieser Hinsicht auf uns zukommen wird.“
08.04.2020

Wird das Mundschutztragen Pflicht?
Mundschutz und App als freiwillige Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus’
In Österreich ist das Tragen eines Mundschutzes beim Einkauf bereits Pflicht geworden. Hierzulande hat nun auch Jena nachgezogen. Weitere deutsche Städte wollen ebenfalls der Empfehlung vieler Virologen folgen und ähnliche Schritte einleiten. Dennoch herrscht in Deutschland Uneinigkeit über einheitliche Regeln zum Tragen von Mundschutzmasken. Der Südfinder hat dazu Landrat Elmar Stegmann befragt. Ebenso wird bundesweit kontrovers über die Corona-App diskutiert, die schon bald zum Download bereit stehen soll. Sie soll den Nutzer davor warnen, wenn er Kontakt zu einer Covid19-infizierten Person hatte.
Von Viktoria Benz
Landkreis Lindau – Im Landkreis Lindau gibt es derzeit keine Planungen für eine Maskenpflicht. Landrat Elmar Stegmann begründet dies mit der primären Versorgung von medizinischen Einrichtungen, die höchste Priorität hat. „Sind genügend Masken vorhanden, ist eine generelle Maskenpflicht dem Grunde nach nicht abzulehnen“, sagt er. Da es aber nicht nur im Landkreis, sondern bundesweit zu wenig Schutzausrüstung gibt, sei eine Mundschutzpflicht nicht umsetzbar. „Zuerst müssen die Kliniken und Pflegeeinrichtungen mit ausreichend Schutzausrüstung versorgt werden – danach folgen weitere Berufsgruppen im medizinischen Bereich. Noch können bei diesen weiteren Berufsgruppen nicht alle Bedarfe gedeckt werden, auch wenn laufend Materiallieferungen ankommen.“ Eine Empfehlung zur privaten Nutzung von selbst genähten Masken spreche das Landratsamt trotzdem nicht aus, da es keine Aussage zur Sicherheit der Masken treffen könne und damit möglicherweise ein falscher Eindruck von Sicherheit geschaffen werde. Laut dem Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration schütze das vorbeugende Tragen eines Mund-Nasenschutzes den Träger scheinbar ohnehin nicht vor einer Infektion. Die Viruspartikel seien so klein, dass diese das Material problemlos durchdringen können. Sinnvoll sei es nur, wenn infizierte Personen einen Mund-Nasenschutz tragen, schreibt das Staatsministerium auf der Webseite im Online-Informationskatalog zum Coronavirus. So könne zumindest beim Niesen und Husten eine gewisse Menge an Viren zurückgehalten und der Radius des entstehenden Sprühnebels mit virushaltigen Tröpfchen verkleinert werden.
In Österreich ist nicht nur das Tragen eines Mundschutzes beim Einkauf bereits Pflicht geworden, sondern das Nachbarland ist auch Vorreiter einer ähnlich aufgebauten App wie die angekündigte „Corona-App“, die nun bald auch in Deutschland zum Download bereit stehen soll. In Österreich trägt sie den Namen „Stopp Corona“ und ist seit Ende März auf dem Markt. Dabei werden persönliche Begegnungen per Bluetooth erfasst und mit einem sogenannten „digitalen Handschlag“ anonymisiert gespeichert. Sollte ein Nutzer das Virus durch einen ärztlichen Test bestätigt bekommen, werden alle Kontaktpersonen der zurückliegenden 48 Stunden informiert. Die App zähle inzwischen 200 000 Nutzer. Derzeit entwickeln zahlreiche Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern eine ähnliche PEPP-PT -App, die vermutlich nach Ostern auch in Deutschland auf den Markt kommen soll. Die Nutzung soll auf Frewilligkeit basieren und setze Verantwortungsbewusstsein der Nutzer voraus, da diese im Falle einer Infektion dies in der App angeben müssen. Bei einer Verdachtsmeldung müsse also der Nutzer eigenverantwortlich handeln und sich in Quarantäne begeben.
01.04.2020
Hotline beantwortet individuelle Fragen
Die Hotline des Landratsamtes ist seit 16. März täglich für die Bürger des Landkreises erreichbar. „Die Anfragen werden zwar etwas weniger, aber wir wollen weiterhin an jedem Tag Unterstützung bieten“, so Landrat Elmar Stegmann.
Landkreis Lindau – Vor allem am letzten Wochenende standen die Telefone nicht still und auch per E-Mail kam eine Flut von Anfragen. „Wegen der Ausgangsbeschränkungen gab es sehr viele individuelle Fragen, aber auch viel Unsicherheit wegen unserer Grenzlage“, erklärt Stegmann. Viele Grenzgänger wussten nicht, wie es für sie am Montag weitergeht. „Unser Eindruck ist, dass nach einer Woche Ausgangsbeschränkungen doch viele Menschen nun wissen, wie sie mit dieser Situation umgehen müssen.“
Per E-Mail unter coronavirus@landkreis-lindau.de oder unter der Telefonnummer 08382 270-248 sind bis zu acht Mitarbeiter des Landratsamtes für Bürgeranfragen erreichbar. Die Hotline ist unter der Woche besetzt von 8 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr. Die Hotline ist für Fragen zu Maßnahmen des Gesundheitsamts gedacht, nicht für allgemeine Fragen oder politische Diskussionen.
Um einer Überlastung der Info-Hotline vorzubeugen, bittet das Landratsamt Lindau folgende Zuständigkeiten zu beachten:
• 08382 270-0 – Die Vermittlung des Landratsamts bei allgemeinen Fragen (auch Kfz-Zulassung). Allgemeine Anliegen (wie Anträge etc.) bitte an poststelle@landkreis-lindau.de schicken.
• Medizinische Anfragen bitte telefonisch an den Hausarzt.
• 09131 6808-5101 – Hotline des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit für allgemeine Fragen rund um das Coronavirus.
• 116 117 – Die kostenlose Telefonnummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdiensts bei konkreten Hinweisen auf eine Infektion mit dem Coronavirus.
• 112 – Die Notfallnummer bitte nur bei unmittelbar lebensbedrohlichen Lagen.
Coronapandemie: Persönliche Erfahrungen aus anderen Ländern

25.03.2020
„Wir bekommen mehr als zehn Anfragen täglich“
Bereits nach zehn Tagen zählt die Corona-Hilfegruppe „We care Lindau“ mehr als 1200 Mitglieder. Das macht den 23-jährigen Gründer Simon Gries stolz. Vor allem weil es sich nicht um Alibi-Mitgliedschaften handele, sondern die Hilfsbereitschaft in Lindau und Umgebung tatsächlich überragend sei.
Von Viktoria Benz
Lindau – Mehr als zehn Anfragen erhält Simon Gries täglich von Menschen, die ihre Hilfe denjenigen anbieten wollen, die in schweren Zeiten wie diesen Unterstützung beim Einkauf oder Gassigehen benötigen. Der 23-jährige Lindauer vermittelt diese dann an die Menschen weiter, die auf Hilfe angewiesen sind. „Vor zwei Wochen wurde uns klar, welche Ausmaße die Corona-Pandemie haben kann. Es wurde viel diskutiert, aber es gab keine Löungsansätze für die wirklich hilfsbedürftigen Menschen.“ Mit der Hilfegruppe „We care Lindau“ hat er den Anfang gemacht, die nur innerhalb weniger Tage zahlreiche Menschen zusammengeführt hat und für die Entlastung einiger gefährdeter Menschen sorgte. Da er selbst sehr dankbar wäre, wenn sich Menschen um seine Großeltern kümmern würden, bereitet es ihm große Freude, dass das Angebot auf so großes Interesse stößt, sogar weit über die Grenzen hinaus. „Es melden sich sogar Interessierte aus Mainz, Frankfurt und von der Nordsee, die sich über das Konzept informieren wollen. Mit so viel Zuspruch hätte ich nicht gerechnet.“ Alleine kann er das aber nicht mehr stemmen. Deshalb hat sich ein Team aus fünf Personen gegründet, das ihm bei der Vermittlung und Organisation unter die Arme greift. „Dank dem Team und der Unterstützung der Medieninsel, die uns Flyer für das Bewerben der Gemeinschaft gedruckt hat, ist es uns nun möglich, mehrere Kanäle zu bedienen, um auch Menschen zu erreichen, die nicht auf Facebook unterwegs sind.“
Kontaktdaten:
e-mail: we-care-lindau@t-online.de
Website: https://we-care-lindau.jimdosite.com/
Telefon: 01715499770 (Simon) 01525 8730022 (Joshua) – zwischen 10-12 & 20-22 Uhr
Facebook: We Care – Lindau
Aktuell 53 Infizierte und acht Bußgeldverfahren im Landkreis
Bei solch schönem Frühlingswetter ist die Stille hier am Bodensee schon fast gespenstisch. Doch sie zeigt auch, dass sich die Bürger die Anordnungen zur Ausgangsbeschränkung, die am Freitag in Kraft getreten ist, zu Herzen nehmen. Mit Ausnahmen natürlich. Insgesamt acht Bußgeldverfahren wurden inzwischen eingeleitet, die deutlich machen, wie ernst die Lage ist. Betroffen ist nicht nur unsere Bewegungsfreiheit, sondern es stehen auch Existenzen auf dem Spiel. Erfreulicherweise wurde aber nun Kleinunternehmern schnelle finanzielle Unterstützung versprochen. Auch die bereits geschlossenen Tafelläden versuchen ihre Kunden weiterhin zu versorgen.
Von Viktoria Benz
Markus Söder spricht Ausgangssperre für Bayern aus
Am 21. März ist um 00.00 Uhr in Bayern die vorläufige Ausgangsbeschränkung anlässlich der Corona-Pandemie in Kraft getreten. Seither sind alle Bürger angehalten, ihre sozialen Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren. So dürfen die Bürger hierzulande nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe ihre Wohnung verlassen wie etwa zum Einkauf, zum Arztbesuch oder zur Ausübung beruflicher Tätigkeiten. Zum Sporttreiben oder Hund ausführen dürfen sich nur zwei Personen, die im selben Haushalt wohnen, im Freien aufhalten.
Verstöße gegen Ausgangssperre häufen sich seit Freitag
Wer sich nicht an die Ausgangsbeschränkungen hält, dem kann ein Bußgeld bis zu 25 000 Euro drohen. Seit Inkrafttreten der Allgemeinverfügung wurden im Landkreis Lindau durch die Polizei nun insgesamt acht Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkungen eingeleitet. Betroffen waren unter anderem jeweils zwei Personen, die in der Nacht Zigaretten und Bier kaufen wollten, eine Person, die sich zum Musikhören, also ohne triftigen Grund, wiederholt im Freien aufhielt, eine Person, die angab auf Reisen zu sein und sich ebenfalls unter freiem Himmel aufhielt und zwei Personen, die eine nicht verwandte Person besuchen wollten. Alle acht Fälle zeigen, dass mit der aktuellen Situation nicht zu spaßen ist. Die Höhe der Bußgelder sind allerdings noch unbekannt. Am Dienstagmittag kündigte die Staatsregierung in einer Pressekonferenz einen Bußgeldkatalog an, in welchem die Höhe der Bußgelder definiert werden. Zeitnah soll die Öffentlichkeit darüber informiert werden.
Regierung verspricht finanzielle Unterstützung
Am Montag verkündeten Finanzminister Olaf Scholz und WIrtschaftsminister Peter Altmaier, dass sie nun Unternehmen schnell und unbürokratisch mit einem Soforthilfe-Programm helfen wollen. „Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus treffen die regionale Wirtschaft mit voller Wucht. Gerade bei Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen geht es nun um jeden Tag. Daher ist es richtig, dass auch der Bund für diese Zielgruppe eine Soforthilfe angekündigt hat“, sagt Schwabens IHK-Geschäftsführer Marc Lucassen. Soloselbstständige und Kleinstbetriebe können zur Überbrückung von akuten Liquiditätsengpässen und damit zur Sicherung ihrer wirtschaftlichen Existenz mit 9.000 Euro aus dem Bundeshaushalt rechnen. Dieser Zuschuss erhöht sich bei Unternehmen mit sechs bis zehn Beschäftigten auf 15.000 Euro. Das sind die Eckpunkte des Soforthilfe-Programms der Bundesregierung, das noch in dieser Woche durch das Parlament im Eilverfahren verabschiedet werden soll. Nach dem Freistaat hat nun auch die Bundesregierung einen nicht rückzahlungspflichtigen Zuschuss für Soloselbstständige und Kleinstbetriebe auf den Weg gebracht, wobei das bayerische Programm sogar Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten offensteht. Dr. Lucassen: „Nun geht es darum, die verschiedenen Pakete von Bund und Land noch in dieser Woche so aufeinander abzustimmen, dass sich die Förderung zielgerichtet verstärkt.“ Klein- und Kleinstunternehmen bilden die absolute Mehrheit der IHK-Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen. „Der überwiegende Teil unserer Mitgliedsunternehmen beschäftigt weniger als zehn Mitarbeiter. Bund und Land nehmen also eine tragende Säule unserer regionalen Wirtschaft in den Fokus“, so Dr. Lucassen abschließend. Alle nötigen Informationen und Antragsformulare gibt es auf der Internetseite der Regierung von Schwaben unter www.regierung.schwaben.bayern.de
Tafelläden suchen Spender
Die Ausbreitung des Coronavirus wird auch für die Tafeln in Deutschland zur Herausforderung und führt zu immer mehr Tafel-Schließungen im ganzen Land. Davon betroffen sind auch die vom Caritasverband geführten Tafelläden in Lindau und Lindenberg. Offiziell sollten beide Tafeln bis 28. März geschlossen bleiben. „Wir werden die Tafel wahrscheinlich noch länger zu lassen müssen, wollen das aber von Woche zu Woche nach der aktuellen Sachlage entscheiden. Aber wir bauen gerade eine Notversorgung für unsere Tafelkunden auf. Wir sammeln Lebensmittelspenden aus der Bevölkerung und ‚Wir helfen’ hat uns auch Unterstützung zugesagt“, sagt Caritas Geschäftsführer Harald Thomas. Benötigt werden für die Kunden länger haltbare Ware, wie etwa Honig, Essig, H-Milch, Reis, Toilettenpapier und andere Hygieneartikel. „Weil wir derzeit die Einhaltung der Kühlkette nicht gewährleisten können, müssen wir auf Frisch- und Kühlwarenspenden verzichten.“ Wer Produkte spenden möchte, wird gebeten, diese in Pakete zu packen und diese direkt an das katholische Pfarramt in Lindenberg oder an die Geschäftsstelle des Caritasverbandes in Lindau abzugeben. (Abgabezeiten Mo. bis Fr. jeweils 9 bis 12 Uhr) „Die Pakete werden wir dann an die Tafelkunden weiter leiten, die unsere Unterstützung benötigen.“
18.03.2020
Bayern ruft Katastrophenfall aus: Das wird sich ändern!
Zur Verlangsamung des Corona-Virus werden Schulen, Kitas, Handel und Gastronomien geschlossen sowie das ÖPNV-Angebot reduziert
Der Freistaat Bayern hat zur Verlangsamung der Ausbreitung des Corona-Virus am Montag, den 16. März für ganz Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Vorerst wird sich Folgendes hierzulande ändern:
Schulen und Kitas sowie Kinderbetreuung
Die Bayerische Staatsregierung hat am Freitag, 13.März mitgeteilt, das bayernweit Schulen und Kindertageseinrichtungen bis einschließlich 19. April geschlossen bleiben.
Umfangreiche Informationen zu den Regelungen insgesamt, zu einer Notfallbetreuung, aber auch zu Stornokosten bei Schulausfahrten finden Sie auf der Internetseite des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.
Betreuung von Kindern
Großeltern sollen ausdrücklich die Kinder nicht betreuen!
Für Eltern, bei denen beide Elternteile in objektiv systemkritischen Berufen tätig sind, beispielsweise im medizinischen oder pflegerischen Bereich oder bei der Polizei, wird eine Kinderbetreuung in der jeweiligen Schule oder der Kindertagesstätte eingerichtet. Spezielle Notfallkitas wird es nicht geben, sondern jede Kindertageseinrichtung, Kindertagespflegestelle, Heilpädagogische Tagesstätte und Schule hat eine entsprechende Notbetreuung sicherzustellen.
Das dürfen die Kinder und Jugendlichen in diesen fünf Wochen machen
Die Schülerinnen und Schüler sollen in dieser Zeit soziale Kontakte meiden und möglichst zuhause bleiben. Sie dürfen sich gerne im eigenen Garten aufhalten, sollten jedoch nicht auf Spielplätze oder in den Musikunterricht gehen oder sich untereinander treffen (Stichwort „Corona-Party“). Sicherlich ist eine solche „Quarantäne“ eine große Herausforderung gerade auch für die Kinder. Das Landratsamt Lindau bittet die Eltern/Erziehungsberechtigten im eigenen Interesse dafür zu sorgen, dass die Kinder freiwillig auf möglichst alle sozialen Kontakte verzichten.
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen
Der Freistaat Bayern hat aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus das Besuchsrecht von Angehörigen in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäuser und Behinderteneinrichtungen weitgehend eingeschränkt. Ausnahmen sind zum Beispiel, wenn ein Kind in der Klinik behandelt wird oder Patienten im Sterben liegen.
Die Asklepios Klinik in Lindau bittet, Patientenbesuche auf ein notwendiges Mindestmaß zu reduzieren und sich dabei auf den engsten Angehörigenkreis zu beschränken. Die Besuchszeiten wurden seit Montag, den 16. März auf den Zeitraum zwischen 14 bis 16 Uhr sowie auf „1 Besucher pro Patient pro Tag“ beschränkt. Außerdem wird gebeten, Besuche nur durchzuführen, wenn man gesund ist. Besucher mit Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen, Durchfall, Fieber etc. sollen dem Krankenhaus ausdrücklich fernbleiben. Auch Personen die sich innerhalb der letzten 14 Tage in einem der vom Robert Koch Institut definierten Coronavirus (SARS-CoV-2/COVID-19) Risikogebiete aufgehalten haben, Kontakt zu entsprechenden Personen hatten, die sich im Risikogebiet aufgehalten haben, oder allgemein im Ausland im Urlaub gewesen sind, werden gebeten, auf einen Besuch zu verzichten.
Aus der Sicht des Landratsamtes sind diese Regelungen Richtschnur auch für andere Kliniken und Pflegeeinrichtungen.
Veranstaltungen
Veranstaltungen und Versammlungen werden landesweit untersagt. Hiervon ausgenommen sind private Feiern in hierfür geeigneten privat genutzten Wohnräumen, deren sämtliche Teilnehmer einen persönlichen Bezug (Familie, Beruf) zueinander haben. Ausnahmegenehmigungen können auf Antrag von der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde erteilt werden, soweit dies im Einzelfall aus infektionsschutzrechtlicher Sicht vertretbar ist. Dies gilt ab 17. März bis einschließlich 19. April 2020.
Betrieb von Freizeiteinrichtungen sowie Vereine
Der Betrieb sämtlicher Einrichtungen, die nicht notwendigen Verrichtungen des täglichen Lebens dienen, sondern der Freizeitgestaltung, wird untersagt. Hierzu zählen insbesondere Sauna- und Badeanstalten, Kinos, Tagungs- und Veranstaltungsräume, Clubs, Bars und Diskotheken, Spielhallen, Theater, Vereinsräume, Bordellbetriebe, Museen, Stadtführungen, Sporthallen, Sport- und Spielplätze, Fitnessstudios, Bibliotheken, Wellnesszentren, Thermen, Tanzschulen, Tierparks, Vergnügungsstätten, Fort- und Weiterbildungsstätten, Volkshochschulen, Musikschulen und Jugendhäuser. Dies gilt ab 17. März bis einschließlich 19. April 2020.
Einzelhandel
Untersagt wird die Öffnung von Ladengeschäften des Einzelhandels jeder Art. Hiervon ausgenommen sind der Lebensmittelhandel, Getränkemärkte, Banken, Apotheken, Drogerien, Sanitätshäuser, Optiker, Hörgeräteakustiker, Filialen der Deutschen Post AG, Tierbedarf, Bau- und Gartenmärkte, Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Reinigungen und der Online-Handel. Die zuständigen Kreisverwaltungsbehörden können auf Antrag Ausnahmegenehmigungen für andere für die Versorgung der Bevölkerung unbedingt notwendige Geschäfte erteilen, soweit dies im Einzelfall aus infektionsschutzrechtlicher Sicht vertretbar ist. Die Öffnung von Einkaufszentren und Kaufhäusern ist nur für die in Ziffer 4 genannten Ausnahmen erlaubt.
Dies gilt ab 18. März bis einschließlich 30. März 2020.
Ladenöffnungszeiten
Ist zur Versorgung der Bevölkerung mit existenziellen Gütern eine Öffnung nach Ziffer 4 gestattet, so sind die Öffnungszeiten abweichend von § 3 LadSchlG: a. an Werktagen von 6 Uhr bis 22 Uhr; b. an Sonn- und Feiertagen von 12 Uhr bis 18 Uhr. Dies gilt ab 18. März bis einschließlich 30. März 2020.
Gastronomiebetriebe
Untersagt werden Gastronomiebetriebe jeder Art. Ausgenommen hiervon sind in der Zeit von 6 bis 15 Uhr Betriebskantinen sowie Speiselokale und Betriebe, in denen überwiegend Speisen zum Verzehr an Ort und Stelle abgegeben werden. Ausgenommen sind zudem die Abgabe von Speisen zum Mitnehmen bzw. die Auslieferung; dies ist jederzeit zulässig. Es muss sichergestellt sein, dass der Abstand zwischen den Gästen mindestens 1,5 Meter beträgt und dass sich in den Räumen nicht mehr als 30 Personen aufhalten. Weiter ausgenommen sind Hotels, soweit ausschließlich Übernachtungsgäste bewirtet werden. Dies gilt ab 18. März bis einschließlich 30. März 2020.
Grenzübergänge
Die Grenzen zu Österreich, der Schweiz und Frankreich sind seit Montagmorgen 8 Uhr auf Entscheidung der Bundesregierung geschlossen bzw. werden streng kontrolliert. Ausnahmen gelten nur für deutsche Staatsbürger, Berufspendler und den Waren- und Lieferverkehr. Nach Rückfrage bei der Bundespolizei sind folgende Grenzübergänge mit Kontrollen passierbar: Grenzübergang auf der Autobahn A 96 sowie der Grenzübergang Ziegelhaus, Lindau. Folgende Grenzübergänge sind hingegen nicht mehr passierbar: Grenzübergang Rickenbach, Grenzübergang Niederstaufen, Grenzübergang Scheidegg, Grenzübergang Scheffau, Grenzübergang Oberreute
Außerdem sind auch alle kleinen Grenzübergänge – auch entlang des Bodenseeradwegs – nicht mehr passierbar.
Laut Aussage der Bundespolizei dürfen die Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft nach Deutschland einreisen, die nachweisen können, dass sie
– als Grenzgänger arbeiten (Nachweis: Dienstausweis, Kopie Arbeitsvertrag, schriftliche Bestätigung des Arbeitgebers)
– einen Dienstleistungsauftrag o.ä. haben (Nachweis: Auftragsbestätigung)
– einen Angehörigen pflegen müssen
Andere Personen werden an der Grenze konsequent abgewiesen. Hiervon sind besonders österreichische und schweizerische Staatsbürger betroffen, die auf deutscher Seite einkaufen wollen. Die umfassenden Kontrollen führen zu langen Staus an den beiden kontrollierten Grenzübergängen. Stellen Sie sich auf längere Wartezeiten ein. Vermeiden Sie alle unnötigen Fahrten.
ÖPNV
Die Nutzung von Bus & Bahn ist in diesen Tagen ein viel diskutiertes Thema. Aktuell wurden nun konkrete Anordnungen für den Omnibusverkehr im Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) vereinbart. Auch das Fahrplanangebot wird ab Dienstag, den 17. März (Betriebsbeginn) eingeschränkt. Für Fahrgäste gilt ab sofort, nur noch die hinteren Bustüren zum Ein- und Ausstieg zu benützen. Die vorderen Bustüren werden bis auf Weiteres geschlossen gehalten, es ist kein Fahrscheinkauf beim Busfahrer möglich. Diese Vorsichtmaßnahme soll dazu dienen, die Ansteckungsgefahr für Fahrgäste und Fahrpersonal zu minimieren. Die Mitfahrt ist dennoch und weiterhin nur mit einem gültigen Fahrschein erlaubt. bodo empfiehlt hier die Verkaufskanäle eCard, HandyTicket, DB navigator oder den Fahrscheinautomat am Bahnhof zu nutzen.
Auch empfiehlt bodo vorrangig digitale Fahrscheinangebote zu nutzen. Vor allem die Nutzung der eCard im berührungslosen Check-in/Check-out Verfahren bietet sich an. Das eTicketing-Angebot im bodo ist bestellbar über die Webseite www.bodo-ecard.de. Weiterhin sind im bodo-Verkehrsverbund Tickets sowohl als HandyTicket (Infos & Registrierung unter www.handyticket.de), über den DB navigator oder natürlich an den Fahrscheinautomaten am Bahnhof erhältlich. Keine Kartengebühr für eCard-Besteller:Wer eine eCard bestellt, bekommt bis auf Weiteres die einmalige Kartengebühr von 2 Euro erstattet.
Info: Im Landkreis Lindau verkehren die Busse ab Dienstag, den 17. März nach Ferienfahrplan.
Landratsamt richtet Hotline ein
Kontaktaufnahme soll vorerst telefonisch oder schriftlich erfolgen
Region – Zum Schutz der Kunden und zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs der Landkreisverwaltung bleiben auch die Gebäude des Landratsamts bis 19. April geschlossen. Alle Belange sollten daher möglichst telefonisch oder schriftlich kommuniziert werden. Außerdem hat das Landratsamt eine Info-Hotline eingerichtet, die jedoch nur für Fragen zu Maßnahmen des Gesundheitsamts gedacht sind und nicht für allgemeine Fragen oder politische Diskussionen.
Die Hotline ist sowohl per E-Mail unter coronavirus@landkreis-lindau.de oder unter der Telefonnummer 08382 270-248 erreichbar.
Besetzt ist sie von Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 12 Uhr. Um einer Überlastung der Info-Hotline vorzubeugen, bittet das Landratsamt Lindau folgende Zuständigkeiten zu beachten: Medizinische Anfragen bitte telefonisch an den Hausarzt. 116 117 – Die kostenlose Telefonnummer des kassenärztlichen Bereitschaftsdiensts bei konkreten Hinweisen auf eine Infektion mit dem Coronavirus. 112 – Die Notfallnummer bitte nur bei unmittelbar lebensbedrohlichen Lagen.
Post aus Heimenkirch …
Bürgermeister Markus Reichart sucht hilfsbereite Bürger
„In den Zeiten des Corona-Virus versuchen wir den Dienstbetrieb im Rathaus und den weiteren gemeindlichen Einrichtungen – solange keine gegenteiligen behördlichen Anordnungen wie z.B. zur Kinderbetreuung vorliegen – aufrecht zu erhalten. Dasselbe gilt für die Wasserversorgung Heimenkirch Opfenbach sowie Abwasserverband Obere Leiblach (Ver- und Entsorgung für rund 10000 Menschen im Westallgäu).
Um dies möglichst durchgängig zu gewährleisten, bitten wir die Bevölkerung im Gemeinde- sowie in den Verbandsgebieten, uns dabei zu unterstützen. Wir bitten darum, den Kontakt zu uns aktuell soweit wie möglich auf Telefon und E-Mail zu beschränken (unabdingbar gilt dies für Menschen, welche Krankheitssymptome einer Erkältung aufweisen). Vor einem persönlichen Besuch soll bitte geprüft werden, ob dieser derzeit unbedingt notwendig ist.
Zur Zeit sind vermehrt ältere und erkrankte Personen auf Unterstützung ihrer Mitmenschen angewiesen. Dies gilt selbst für alltägliche Dinge wie Besorgungen und dergleichen. Falls Bürger/-innen aus Heimenkirch sich in dieser Situation befinden und nicht auf Dritte zurückgreifen können, melden Sie sich bitte sehr gerne im Rathaus. Zugleich bitten wir die Einwohner aus Heimenkirch, welche der vorgenannten Personengruppe helfen wollen, sich ebenfalls im Rathaus zu melden. Wir werden versuchen, hier die erforderlichen Kontakte herzustellen. Sollte die heimische Gastronomie Essen nach Hause liefern, bitten wir, dies bekannt zu geben. Sollte der Einzelhandel (speziell Netto + Edeka) Produkte ausliefern, wäre dies auch eine tolle Unterstützung für unsere Gesellschaft.“